Tod nach Abschiebung

Mainzer Minister will Flüchtlingsfamilie zurückholen

  • Lesedauer: 1 Min.

Mainz (epd/ND). Das Land Rheinland-Pfalz will dem Ehemann und dem Sohn einer nach der Abschiebung verstorbenen Frau aus Kosovo die Rückkehr nach Deutschland gestatten. Das Mainzer Innenministerium setze sich dafür ein, der Familie aus humanitären Gründen ein Visum zur Wiedereinreise auszustellen, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag: »Der Minister will, dass diese Familie wieder zurückkommen kann.« Die Zustimmung des zuständigen Landkreises Mayen-Koblenz steht noch aus.

Die schwer kranke, 47-jährige Roma-Frau war Anfang Dezember mit ihrem Mann und dem 14 Jahre alten, in Deutschland aufgewachsenen Sohn, nach Kosovo abgeschoben worden. Nachdem die Familie vorübergehend Zuflucht bei Verwandten in Serbien gefunden hatte, starb die Frau einen Monat nach der Abschiebung an einem Hirnschlag. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Abschiebung und Tod der Kosovarin besteht, ist unklar.

Der Bonner Rechtsanwalt der Familie und der Caritasverband, der die Frau mit einer Trauma-Therapie unterstützt hatte, erhoben schwere Vorwürfe gegen die Kreisverwaltung und das Land Rheinland-Pfalz. Nach der Abschiebung habe die Familie keine Möglichkeit mehr gehabt, nötige Medikamente zu kaufen, hieß es.

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