Terror gegen irakische Schiiten
Bombenanschläge in der Pilgerstadt Kerbala töteten 26 Menschen
Bagdad/Kerbala (dpa/ND). Zuerst detonierte eine Autobombe auf einem Parkplatz im Osten der Pilgerstadt Kerbala. Dort starben nach Angaben von Polizisten und Krankenhausärzten zwölf Menschen. 32 Pilger wurden verletzt. Eine weitere Bombe explodierte etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt an einer Straße, auf der Pilger liefen. Die Agentur Sumeria News meldete, bei diesem zweiten Anschlag seien 14 Menschen gestorben und 164 verletzt worden. Am vergangenen Donnerstag hatten Terroristen außerhalb der streng bewachten Stadt Kerbala, die etwa 100 Kilometer südlich von Bagdad liegt, 45 Pilger getötet.
Die irakische Behörden vermuten, dass sunnitische Al-Qaida-Terroristen hinter den Anschlägen auf die schiitischen Pilger stecken. Hunderttausende von frommen Schiiten hatten sich in den vergangenen Tagen auf den Weg nach Kerbala gemacht, um dort an den Feierlichkeiten zum Gedenken an das Ende der Trauerzeit des von ihnen verehrten Imams Hussein teilzunehmen.
Am Sonntagabend tauchte auf Islamisten-Websites tatsächlich ein Bekennerschreiben der mit Al Qaida assoziierten Gruppe »Islamischer Staat in Irak« auf. Doch bekannten sich die Terroristen in diesem Schreiben nicht zu den Angriffen auf die Pilger, sondern zu mehreren Selbstmordattacken auf Polizeirekruten in der vergangenen Woche.
In dem Dorf Al-Homeira (Provinz Tamim) erschossen Terroristen am Montag zwei Angehörige einer lokalen Bürgerwehr. Wie die Polizei mitteilte, zündeten Unbekannte in der Nähe der Stadt Tikrit eine Bombe neben dem Konvoi des Provinzgouverneurs Ahmed Abdullah al-Dschaburi. Fünf seiner Leibwächter erlitten Verletzungen. Er selbst blieb unversehrt.
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