Schuldenrückkauf wird in der EU diskutiert
China kündigt »praktische Hilfe« an
Brüssel (AFP/ND). Die EU-Staaten diskutieren die Vergabe von Finanzhilfen, damit das hochverschuldete Griechenland einen Teil seiner Schulden zurückkaufen kann. Dies sei eine von mehreren Möglichkeiten, die »auf dem Tisch« lägen und diskutiert würden, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag in Brüssel. Entsprechende »Arbeitspapiere« seien an die Euro-Staaten übergeben worden. Zuvor hatte die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, dass im Kampf gegen die Schuldenkrise über den Aufkauf von Staatsschulden durch den Euro-Rettungsfonds nachgedacht werde.
Griechenland musste vergangenes Jahr mit internationalen Hilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt werden. Der Vorteil eines Schuldenrückkaufs: Athen würde den derzeitigen Marktwert der Staatsanleihen zahlen, der deutlich unter dem Nennwert liegt. Private Gläubiger müssten dabei also auf einen Teil ihrer Gelder verzichten.
Chinas Regierungschef Wen Jiabao sagte am Freitag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Telefonat weitere »praktische Hilfe« im Kampf gegen die Schuldenkrise zu. Peking hatte bereits angekündigt, Staatsschulden von EU-Staaten kaufen zu wollen. US-Finanzminister Timothy Geithner sagte in Davos, die USA trauten der EU eine erfolgreiche Bewältigung der Schuldenkrise zu.
Derweil setzte der Euro in dieser Woche seine Aufwertung fort und markierte zeitweilig ein Zwei-Monate-Hoch. Kommentar Seite 8
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