Konferenz in Israel erörtert Umbruch

Nahost-Quartett dringt auf Fortschritte

  • Lesedauer: 2 Min.
Die dramatischen Umwälzungen in der nahöstlichen Region stehen im Zentrum einer viertägigen Sicherheitskonferenz in Israel.

Tel Aviv (dpa/ND). Angesichts der Unruhen in arabischen Ländern wie Ägypten und Tunesien habe man das Tagungsprogramm verändert, sagte ein Sprecher der Konferenz, die am Sonntag in Herzlija bei Tel Aviv begann. An den Gesprächsrunden nehmen zahlreiche internationale Gäste wie NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und der britische Verteidigungsminister Liam Fox teil. Wichtige israelische Teilnehmer sind Staatspräsident Schimon Peres, der scheidende Generalstabschef Gabi Aschkenasi sowie Oppositionsführerin Zipi Livni.

Unterdessen erhöht die internationale Staatengemeinschaft ihren Druck auf Israelis und Palästinenser, den auf Eis liegenden Nahost-Friedensprozess wiederzubeleben. Eine weitere Verzögerung neuer Verhandlungen würde sich »schädlich auf die Chancen für Frieden und Sicherheit in der Region« auswirken, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die UNO, EU, USA und Russland am Wochenende nach einem Treffen des Nahost-Quartetts am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz veröffentlichten. Die Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung sollten bis September 2011 abgeschlossen werden. An dem Treffen nahmen UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton, der russische Außenminister Sergej Lawrow und US-Außenministerin Hillary Clinton teil. Das Quartett verurteilte, dass Israel das zehnmonatige Siedlungsbau-Moratorium nicht verlängert hat. Gleichzeitig prangerte es Raketenangriffe auf Israel aus dem palästinensischen Gaza-Streifen an.

Die Vierer-Runde forderte die Konfliktparteien eindringlich auf, die derzeitigen Hindernisse im Friedensprozess zu überwinden.

Die Palästinensische Autonomiebehörde kritisierte die Erklärung als unzureichend. UNO, EU, USA und Russland hätten es versäumt, Israels Siedlungspolitik klar entgegenzutreten, sagte Sprecher Nabil Abu Rudeineh laut Medienberichten in Ramallah. Das Nahost-Quartett müsse hier klarer Position beziehen, »so dass wir an den Verhandlungstisch zurückkehren können«.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.