Schröders Charta und die Frauenquote

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (Agenturen/ND). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat am Dienstag mit Vertretern der Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes eine »Charta für familienbewusste Arbeitszeiten« unterzeichnet. »Der Wunsch nach mehr Zeit für Familie steht bei berufstätigen Eltern ganz oben auf der Prioritätenliste«, sagte Schröder am Rand einer Tagung für familienfreundliche Arbeitszeiten.

Mit der Vereinbarung werden alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aufgerufen, die Chancen familienbewusster Arbeitszeiten aktiver zu nutzen. Im Frühjahr 2013 soll eine Bilanz der Anstrengungen gezogen werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sichere auch künftig den Standort Deutschland. Sie kritisierte bei der Tagung auch den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft. Es sei ein »ziemlicher Skandal«, dass in den 200 größten deutschen Unternehmen nur drei bis vier Prozent dieser Funktionen mit Frauen besetzt seien. Unterdessen hat Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), designierte Ministerpräsidentin des Saarlandes, ihre Forderung nach einer gesetzlichen Frauenquote für Führungspositionen bekräftigt. »Wir brauchen auch ein gewisses Druckmittel, um in die Führungspositionen hineinzukommen«, sagte sie am Montagabend in der SWR-Fernseh-Talkshow »2+Leif«. Merkel lehnt die Quote ab.

Nach einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeits- und Berufsforschung sind in den neuen Bundesländern mehr Frauen in Führungspositionen als im bundesweiten Schnitt.

Kommentar Seite 8

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -