Kritik an Guttenbergs Werbefeldzug
Opposition fordert: Kein Waffenverkauf an Indien
Berlin (AFP/ND). Die Opposition hat die Werbung von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für den Kauf von Eurofighter-Kampfjets in Indien kritisiert. Guttenberg breche »offen mit einem Grundsatz der deutschen Rüstungsexportpolitik«, sagte Grünen-Chefin Claudia Roth am Donnerstag »Spiegel online«. Nach den gültigen Rüstungsexportrichtlinien dürften »keine deutschen Waffen in Länder exportiert werden, in denen ein Ausbruch bewaffneter Auseinandersetzungen droht oder Spannungen und Konflikte mit anderen Ländern bestehen.« Die Atommacht Indien falle »nicht nur aufgrund der Spannungen mit dem Nachbarn Pakistan in diese Kategorie, sondern liegt auch in einer hochgefährlichen Konfliktregion«.
Auch der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Gernot Erler, kritisierte Guttenbergs Vorgehen. Der beabsichtigte Verkauf von Eurofightern an Indien sei »kein Beitrag zur friedlichen Konfliktbeilegung, sondern zur Eskalation«, sagte er »Spiegel Online«. Es zeige sich »einmal mehr, wie leichtfertig diese Bundesregierung mit den bewusst restriktiv formulierten deutschen Rüstungsexportrichtlinien umgeht, nach denen Lieferungen in Spannungsgebiete untersagt sind«, sagte der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt.
»Der Verteidigungsminister ist der lebende Beweis dafür, dass in Deutschland eine echte Kontrolle von Waffenexporten de facto nicht existiert«, sagte der Vizevorsitzende der LINKEN-Bundestagsfraktion Jan van Aken. Neben dem Dauerkonflikt mit Pakistan spreche auch gegen Exporte, dass die Atommacht Indien nicht Mitglied des Nichtverbreitungsvertrages sei.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.