Wiedeking unter neuem Verdacht
Stuttgart/Wolfsburg (dpa/ND). Die Staatsanwaltschaft bringt den Zeitplan der Eingliederung von Porsche in den Volkswagen-Konzern durcheinander. Die Ermittlungen gegen frühere Vorstände des Sportwagenbauers dauern länger als geplant. Zwar wurden Teile der Ermittlungen gegen Ex-Chef Wendelin Wiedeking und seinen früheren Finanzchef Holger Härter wegen des Vorwurfs der Marktmanipulation eingestellt, doch sind neue hinzugekommen: Das Verfahren sei um den Verdacht der Untreue erweitert worden, teilte Staatsanwältin Claudia Krauth am Donnerstag in Stuttgart mit.
Spekulationen, die Verzögerung könnte die Fusion möglicherweise gefährden, ließen den Kurs der Porsche-Aktie im frühen Handel um gut zehn Prozent einbrechen. Am Nachmittag sagte ein Porsche-Sprecher, das Unternehmen gehe davon aus, dass die Beschlüsse im vorgesehenen Zeitraum bis zum 31. Mai umgesetzt würden. Mit Hilfe einer Kapitalerhöhung von 5 Milliarden Euro sollen die Schulden der Porsche-Dachgesellschaft verringert werden, die sie im Zuge der gescheiterten VW-Übernahme angesammelt hatte. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob die damalige Porsche-Führung dabei durch Optionsgeschäfte »existenzgefährdende Risiken« für den Sportwagenbauer eingegangen sei.
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