Debatte um Biosprit hält an

Selbst Grüne gegen E 10

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (dpa/ND). Auch wenn ein Großteil der Autofahrer das Super-Benzin E10 weiter boykottiert, setzt die Regierung auf die Einsicht der Verbraucher. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) verteidigte in der »Bild am Sonntag« den mit zehn Prozent Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und Mais versetzten Biosprit und betonte: »Die Politik verpflichtet die Industrie lediglich zur Einhaltung einer bestimmten Biokraftstoffquote, die zwar gestiegen, aber nicht neu ist«. Die Einführung von E10 diene auch dazu, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren.

Die Grünen fordern hingegen ein vorläufiges Aus. Scheitert E10, könnte die Quote im laufenden Jahr nach Ansicht von Experten kaum erfüllt werden – dann drohen Strafzahlungen, die die Benzinbranche als versteckte Steuererhöhungen auf die Spritpreise aufschlagen könnte. In der schwarz-gelben Koalition wächst der Unmut über Röttgens Krisenmanagement – so geht der für Dienstag einberufene »Benzin-Gipfel« auf die Initiative des für E10 gar nicht zuständigen Wirtschaftsministers Rainer Brüderle (FDP) zurück. Das »Sensorium für Stimmungen und Sensibilitäten« sei im Umweltministerium unterentwickelt, sagte FDP-Fraktionsvize Patrick Döring der »Welt am Sonntag«. Unterdessen äußerte der Leiter der BMW-Mechanikentwicklung, Thomas Brüner, den Verdacht, dass Motoren durch E10 stärker als bisher bekannt in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. »Das Wasser kondensiert aus den Verbrennungsgasen und gelangt ins Öl«, so Brüner. Dadurch müssten Ölwechselintervalle verkürzt werden.

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