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Ehesplitting
Britta Ernst - die SPD-Politikerin ist mit Olaf Scholz verheiratet
Sozialdemokratin Britta Ernst könnte ausgerechnet nach dem Wahlsieg ihrer Partei in Hamburg ins politische Exil gehen – denn Olaf Scholz, das neue Stadtoberhaupt, ist ihr Ehemann. Und der hatte frühzeitig zu verstehen gegeben, sich an den »ordre public« zu halten, nach dem ein Ehepaar nicht gemeinsam im Senat sitzen könne.
Dabei gilt die 50-jährige Sozialökonomin, die derzeit die Geschäfte der SPD-Bürgerschaftsfraktion führt, über die Stadtgrenzen hinaus als ministrabel. 2004 und 2008 stand sie im Schattenkabinett der erfolglosen sozialdemokratischen Bürgermeisterkandidaten, 2009 wäre sie bei einem Wahlsieg Ralf Stegners Bildungsministerin in Schleswig-Holstein geworden. Nun wird in der Hansestadt diskutiert, ob Ernst nicht als Schulsenatorin in Bremen unterkommen könnte – dort wird im Mai eine neue Bürgerschaft gewählt.
Die Bildungsexpertin verhält sich zu den Spekulationen typisch: Sie schweigt. Und verbietet auch damit jeden Vergleich mit Simone Ahlhaus, die mit Scholz-Vorgänger Christoph Ahlhaus für die Illustrierte »Bunte« zum Synchronlächeln mit Trauschein antrat. »Fila«, hanseatisch-regressives Kürzel für »First Lady«, will und wird sie nicht genannt werden. Ihren Anspruch, als eigenständige Politikerin wahrgenommen zu werden, hat Britta Ernst in die galant-garstige Aussage gegossen, sie sei »nicht der Anrufbeantworter von Olaf Scholz«.
Mit 17 trat die gebürtige Hamburgerin in die SPD ein. »Ich wusste früh, dass Politik etwas bewegen kann«, sagt sie dazu, »mein Bildungsweg ist nur durch die große Bildungsreform der Regierung von Willy Brandt möglich gewesen«. Als Bürgerschaftsabgeordnete engagierte sie sich für Kitaplätze und Ganztagsschulen, auch weil in manchen Hamburger Stadtteilen bis zu 30 Prozent der Jugendlichen ohne Schulabschluss bleiben.
Nach eigener Aussage entspannt sich Ernst gern beim Kartenspielen. Beim von ihr bevorzugten Doppelkopf gibt es unter anderen auch ein Pflicht- und ein Lustsolo, das allerdings erst nach einem Pflichtsolo gespielt werden darf. An der Spitze des Hamburger Senats spielt Scholz seit gestern das Pflichtsolo. Für das Lustsolo von Britta Ernst werden die Karten noch gemischt. Folke Havekost
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