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Löblich, aber ...
Der Deutsche Fußball-Bund ist in Lernstimmung. Vor wenigen Jahren ließ er untersuchen, wie sich der DFB und der Fußball in Deutschland allgemein in die Dienste der Nationalsozialisten hatte einspannen lassen. »Fußball unterm Hakenkreuz«, hieß das daraus entstandene Werk. Ein bemerkenswerter Versuch, mit eigener Geschichte kritisch umzugehen. Sehr spät, aber immerhin. Nun ist die DDR dran. »Analog zur Dokumentation ›Fußball unterm Hakenkreuz‹ soll ein unabhängiges Wissenschaftler- bzw. Autorenteam benannt werden, das frei von persönlichen und politischen Interessenslagen arbeiten kann«, heißt es in einer Mitteilung des DFB. Ein gefährlicher Vergleich.
Der DFB ist so etwas wie der Nachfolger des DDR-Fußballverbands DFV. Auch wenn dieser sich offiziell 1990 aufgelöst hatte, fanden seine Mitglieder doch sogleich Aufnahme in den DFB. Insofern ist die Absicht, auch in der DDR die »eigene« Geschichte zu untersuchen, durchaus löblich. Benannte »Analogie« ist jedoch schwerlich zu finden. Gab es denn im DDR-Fußball rassistisch motivierte Spielverbote? Oder Denunzierungen, die für Betroffene den Tod im Konzentrationslager bedeuteten?
Dass sich die Staatssicherheit in den Dynamo-Klubs breitmachte, ist hinlänglich bekannt. Dass bei Spielen im Ausland die ausgesuchten Fans auch noch von Inoffiziellen Mitarbeitern durchsetzt waren, ebenso. Schockierendes wird diese Untersuchung also kaum ans Tageslicht bringen. Aber lassen wir uns überraschen. Zumindest wird hoffentlich bei den Ergebnissen niemand mehr eine Analogie zur Nazizeit erkennen.
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