Raps soll rein bleiben

Demo gegen neue Gensaatregelungen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (ND). Mit Plakaten demonstrieren Gegner von gentechnisch verändertem Saatgut am Mittwoch in der Bannmeile vor dem niedersächsischen Landtag in Hannover. Sie wenden sich gegen den Antrag der Bundesländer Niedersachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein an den Bundesrat, der für eine Nutzung dieses Saatguts in der Landwirtschaft plädiert. Die Antragsteller wollen Verunreinigungen mit Gensaatgut unterhalb von 0,1 Prozent künftig ohne Kennzeichnung dulden.

Für die strikte Reinhaltung des Saatguts setzt sich dagegen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ein. »Die Nulltoleranz muss wirklich bei Null bleiben, sonst ist das der Anfang vom Ende der gentechnikfreien Landwirtschaft«, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU fordert die Ministerpräsidenten der Länder auf, den Antrag für die Duldung gentechnischer Verunreinigungen von Saatgut auf der Sitzung des Bundesrates am 18. März abzulehnen. »Denn das Saatgut steht am Anfang der Lebensmittelkette. Deshalb ist es auch volkswirtschaftlich geboten, dort für die größtmögliche Reinheit zu sorgen«, so Miller. Eine Toleranz von 0,1 Prozent bedeute beim Anbau von Raps, dass bis zu 500 unerkannte gentechnisch veränderte Rapspflanzen auf einem Hektar ausgebracht werden können. Und diese würden sich selbstständig weitervermehren, auskreuzen und sich damit unerkannt in der Landschaft und Landwirtschaft etablieren können.

Foto: dpa/Holger Hollemann

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.