Kirch traf vor Gericht auf Breuer

Ex-Medien-Mogul fordert Schadenersatz

  • Lesedauer: 2 Min.

München (dpa/ND). Neun Jahre nach der spektakulären Pleite seines Medien-Imperiums ist Leo Kirch zum ersten Mal vor Gericht mit dem früheren Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zusammengetroffen. Der 84 Jahre alte Kirch macht den Ex-Manager für den Zusammenbruch seiner Firmen-Gruppe verantwortlich und streitet seit Jahren um milliardenschweren Schadenersatz. Nach gut eineinhalb Stunden brach das Gericht die Vernehmung Kirchs auf Anraten von dessen Arzt ab. Kirch, von einer Krankheit sichtlich gezeichnet und kaum in der Lage zu sprechen, hatte zuvor die Fragen der Zivilkammer mit Hilfe eine Mitarbeiterin, die auch eine Erklärung Kirchs verlas, beantwortet.

Kirch wirft der Bank und Breuer vor, die Pleite seines Konzerns verschuldet zu haben. Breuer hatte wenige Monate vor der Pleite der Kirch-Gruppe 2002 in einem Interview Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt. Nach dem Interview hätten die Banken kein Geld mehr gegeben, meint Kirch. Der Medien-Unternehmer war in erster Instanz im März 2009 vor dem Landgericht München mit seiner Klage gescheitert – eine Beweisaufnahme gab es damals allerdings nicht. Der aktuelle Prozess dreht sich um Forderungen der Kirch-Firma KGL Pool, in der 17 Töchter gebündelt sind. Dabei geht es um eine Schadenssumme von rund zwei Milliarden Euro.

Der Bundesgerichtshof hatte 2006 festgestellt, dass Kirch grundsätzlich Anspruch auf Schadenersatz zustehen könnte – allerdings nur für Schäden bei Firmen, die vertraglich mit der Deutschen Bank verbunden waren.

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