Kein Dialog in Amman
Schwere Zusammenstöße
Amman (dpa/ND). Nach den blutigen Zusammenstößen in Jordanien, bei denen zwei Menschen getötet und weitere 120 verletzt worden waren, liegt der von König Abdullah II. angestoßene Reform-Dialog in Scherben. Die Islamische Aktionsfront (IAF), die stärkste Oppositionspartei des Landes, kündigte am Samstag an, den von Ministerpräsident Maruf Bachit geleitete Nationalen Dialog-Ausschuss zu verlassen. Auch andere Oppositionsparteien zogen sich aus dem Gremium zurück, das bislang alle wesentlichen politischen Strömungen umfasst hatte. Bachit hatte in der Nacht zuvor in einem Fernsehinterview die konservativ-islamische IAF und die hinter ihr stehende Muslimbruderschaft beschuldigt, die Ausschreitungen am Freitag provoziert zu haben. Diese Kräfte würden »mit dem Feuer spielen«.
Zu den Zusammenstößen kam es, nachdem jugendliche Pro-Demokratie-Aktivisten auf dem Nasser-Platz in Amman Zelte für eine Dauerbesetzung aufgestellt hatten. Zuerst wurden sie von Regierungsanhängern mit Steinen, dann von der Polizei mit Schlagstöcken und Wasserwerfern angegriffen und am Ende vertrieben. Nach Angaben des jordanischen Innenministeriums wurden zwei Menschen getötet. Einer von ihnen sei ein Regierungssympathisant gewesen.
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