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Demonteur Finke hofft auf die Fans

1. FC Köln muss gegen Leverkusen punkten und Bayer hofft auf Dortmunder Ausrutscher

  • Maximilian Haupt, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Trainer: weg. Bilanz: schlecht. Stimmung: mies – vor dem Bundesliga-Derby gegen Bayer Leverkusen steht der 1. FC Köln unter Druck. Allen voran Sportdirektor Volker Finke, der als Interimstrainer mit der Elf Punkte für den Klassenerhalt sammeln muss. »Es ist nicht allzu schwer zu verdeutlichen, was verbessert werden muss. Es gibt viele Dinge, die man abstellen kann«, sagte Finke und demonstrierte mit der indirekten Kritik am zurückgetretenen Frank Schaefer das nicht immer reibungslose Verhältnis zu seinem Vorgänger. Bayer-Coach Jupp Heynckes bezeichnete Schaefers Rücktritt als einen »Verlust für die Liga«.

Vor dem Duell mit dem Nachbarn aus Leverkusen muss Finke insbesondere die unter Schaefer entdeckte Heimstärke wiederbeleben. Sieben Siege in Serie gelangen dem FC, ehe der VfB Stuttgart diese Erfolgsbilanz beendete. Finke setzt auf die Unterstützung der Fans, die den »kölschen Jung'« Schaefer schnell in ihr Herz geschlossen hatten, als er im Oktober mit der Cheftrainer-Aufgabe betraut wurde. »Ich kann nur darum bitten, dass es um das Auftreten der Mannschaft geht. Mit Unterstützung der Zuschauer fällt es ihr leichter«, sagte Finke.

Gegen Leverkusen ist die Bilanz allerdings wenig verheißungsvoll. Der letzte FC-Erfolg liegt beinahe 14 Jahre zurück, das letzte Tor bei einem Heimspiel datiert vom 17. November 2001. Die Zahlen kennt auch Leverkusens Torwart René Adler: »Ein Derby ist immer ein eigenes Spiel. Viele von uns wohnen in Köln. Das ist ein heißes Spiel und wir haben da immer gut ausgesehen in den letzten Partien.«

Leverkusen hat noch minimale Chancen auf den Titel – Dortmunder Patzer vorausgesetzt. Doch ein Ausrutscher Leverkusens in Köln könnte Dortmund, wenn denn der BVB gegen Nürnberg gewinnt, schon zum Meister machen.

Zuversicht gibt dem FC lediglich die Rückkehr von Kapitän Lukas Podolski, der beim 1:4 in Wolfsburg gelbgesperrt fehlte. Für ihn war der Schaefer-Rücktritt sichtbar eine herbe Enttäuschung. Podolskis Körpersprache bei der ersten Übungseinheit mit Finke am Mittwoch war signifikant: Der Torjäger ließ sich regelrecht hängen.

Er habe dem Team nicht mehr weiterhelfen können, hatte Schaefer seinen Abschied begründet. Dass ausgerechnet Finke, der eine Rückkehr auf die Trainerbank ausgeschlossen hatte, sein Nachfolger auf der Bank wird, ist für Schaefer scheinbar kein Problem: »Ich bin froh, dass Volker Finke die Mannschaft kurzfristig in dieser schwierigen Phase übernimmt.« In den Medien herrscht Einigkeit: Schaefers Abgang hat vor allem mit Finkes Art der Amtsführung zu tun, so der Tenor. Der Kölner »Stadt-Anzeiger« kommentiert: »Schaefers Rücktritt ist eine logische Folge aus dieser Demontage, die in jedem Punkt das darstellt, was man in anderen Zusammenhängen als klassische Intrige bezeichnen würde.«

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