Protest vor Möbelhaus

Hessen: Ver.di protestiert gegen Leiharbeit bei Ikea

  • Lesedauer: 2 Min.

Hofheim (dpa/ND). In der Ikea-Filiale in Hofheim bei Frankfurt am Main hat ein Streik am Dienstag die Aufmerksamkeit vieler Kunden auf sich gezogen. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu dem ganztägigen Ausstand neben der Deutschland-Zentrale des Möbelgiganten aufgerufen, um gegen Leiharbeit zu protestieren. Ikea wies die Vorwürfe zurück und teilte mit, der Streik habe die Filiale nicht beeinträchtigt. Ver.di sprach von Behinderungen in der Logistik.

Hintergrund des Arbeitskampfes bei dem Einrichtungsriesen sind die Anfang März begonnenen und seither festgefahrenen Tarifverhandlungen für die 156 000 Mitarbeiter im hessischen Einzelhandel. Die Arbeitnehmer fordern sechs Prozent mehr Geld und neue Regeln für die Leiharbeit. Nach Darstellung von ver.di missbraucht Ikea die Leiharbeit auf Kosten regulärer Jobs und steht stellvertretend für die »Geiz-ist-geil-Mentalität« der Arbeitgeber.

Der Dienstleistungsgewerkschaft zufolge arbeiten in der Filiale in Hofheim-Wallau seit Jahren mehr als 40 Leiharbeiter. Sie erhielten bis zu fünf Euro pro Stunde weniger als langjährige Festangestellte. 320 Mitarbeiter gebe es insgesamt – was einen Leiharbeiterschnitt von 13 Prozent ergibt. Eine Ikea-Sprecherin wies die Kritik zurück. Leiharbeiter würden nur eingesetzt, um etwa in den Randzeiten flexibel reagieren zu können. Die Sprecherin sagte: »Leiharbeiter leisten bei uns acht Prozent der Gesamtarbeitsstunden.« Von einem Missbrauch könne keine Rede sein.

Am Vormittag demonstrierten einige Dutzend Streikende vor dem Möbelhaus. Ihrem Unmut machten sie auch mit Ansagen über ein Megafon Luft. An den Kassen habe der Streik zwar keine Auswirkungen gehabt, aber Berater hätten in den Gängen gefehlt, sagte Gewerkschaftssekretär Klaus Grawunder am Mittag. »Und in der Logistik gab es einige Verzögerungen. Die Lkw zum Beispiel haben länger für das Be- und Entladen gebraucht.«

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