Thüringer HC gewinnt ersten Handballtitel

Dramatisches Finalrückspiel gegen Buxtehude

  • Frank Kastner, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Handballerinnen des Thüringer HC haben den ersten deutschen Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte gewonnen. Das Team von Trainer Herbert Müller verlor am Samstag das Finalrückspiel gegen den Buxtehuder SV zwar mit 23:28 (10:14), hatte aber im Hinspiel mit 34:29 gewonnen. Damit entschied die Auswärtstorregel über die Meisterschaft. Vor 1100 Zuschauern in der ausverkauften Salza-Halle erzielten Nadja Nadgornaja (7/2 Siebenmeter) und Katrin Engel (5/3) die meisten Thüringer Treffer. Für Buxtehude trafen Isabell Klein (8) und Lone Fischer (7/4) am besten.

Trotz des Fünf-Tore-Polsters aus dem Hinspiel starteten die Thüringerinnen sehr nervös. Nach einer Viertelstunde führten die Gäste mit 7:4. Auch die Auszeit von Trainer Müller brachte wenig Besserung. Schon nach 25 Minuten hatte der BSV den Rückstand aus dem Hinspiel aufgeholt. Die Thüringerinnen hatten vor allem Probleme im Positionsspiel und wechselten nach 20 Minuten mit der erfahrenen Österreicherin Stephanie Subke bereits die dritte Spielmacherin ein. Dank ihres druckvollen Spiels konnte der THC bis zur Pause auf vier Tore verkürzen. Bei Buxtehude glänzte die stark aufgelegte Jana Krause im Tor. In der Offensive setzte vor allem Nationalspielerin Isabell Klein mit fünf Treffern in Halbzeit eins Akzente.

Nach dem Wechsel hatte wieder Buxtehude das Spiel im Griff. Mit 18:12 (37.) waren sie klar auf Kurs erste Meisterschaft. Doch der THC kämpfte sich zurück ins Spiel und blieb dank der starken Nadja Nadgornaja im Rennen. Eine Vorentscheidung schien gefallen, als Lone Fischer per Strafwurf die erste Sieben-Tore-Führung in der Partie für Buxtehude erzielte, und die Gäste nach einigen Fehlabspielen des THC sogar auf 27:18 (53.) davonzogen. Von diesem Rückschlag konnte sich der THC aber erneut erholen und erzielte in der Schlussminute das 23:28. THC-Torfrau Maike März parierte den letzten Wurf in der Schlusssekunde und löste damit die Party aus.

Es war der erste Meistertitel in einer olympischen Ballsportart für Thüringen nach der Wiedervereinigung. Für Meistertrainer Herbert Müller, der aufgrund seiner Transfer- und Finanzpolitik reichlich Kritik von Bundesliga-Kollegen einstecken musste, war es in seiner ersten THC-Saison bereits der vierte Streich. »Das ist der Lohn für unsere harte Arbeit. Jetzt wollen wir uns dauerhaft in der deutschen Spitze festsetzen«, sagte Müller und gab gleich die Marschrichtung für die nächsten zwei Jahre seines vorerst auf drei Jahre angelegten Engagements vor.

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