Am Vulkan greift Contador an
Giro: Der Spanier gewinnt die neunte Etappe hinauf zum Ätna
Ein Mann, ein Schauspiel. Alberto Contador ist aus dem Schatten getreten. Hatte der Spanier schon auf der achten Etappe aufsteigende Form gezeigt, als er dem Etappensieger Oscar Gatto noch nah auf den Pelz rückte und Zweiter wurde, so schlug er beim Anstieg zum Ätna erstmals richtig zu. Er setzte sich leichtfüßig von seinen Mitkonkurrenten ab und wurde seiner Favoritenrolle souverän gerecht. Er durfte sich auf dem Vulkan das rosa Trikot überstreifen.
Bereits 2008 gewann er die Italienrundfahrt. Die gestrige Etappe Fahrt zum Ätna sollte eigentlich ein Heimspiel für Vincenzo Nibali werden. Der 26-jährige Vueltasieger ist in Sichtweite des Vulkans geboren. Er hat unzählige Trainingskilometer auf dessen Hängen
absolviert.
Die neunte Etappe startete zudem nur 200 Meter von der Videothek seiner Familie entfernt. Doch der Heimvorteil und auch die vielen Anfeuerungsrufe seiner Fans halfen nicht. Lange Zeit nahm überraschend das Lampre-Team von seinem Konkurrenten Michele Scarponi (Italien) das Heft des Handelns in die Hand.
Doch all diese Vorarbeit nutzte nur dem Topfavoriten Alberto Contador. Sieben Kilometer vor dem Ziel trat der Spanier kurz an und Nibali war geschlagen. Scarponi folgte noch. Einen Kilometer weiter zog Contador aber endgültig von dannen. Lediglich in dem Venezuelaner José Rujano Guillen (Androni Giocatoli) begleitete den vielfachen Rundfahrtsieger noch eine Weile. Den Zielstrich erreichte der Saxo Bank-Fahrer jedoch allein und feuerte dabei seinen schon zum Markenzeichen gewordenen Pistolenschuss ab. Er hat mehr als eine Minute Vorsprung seinen härtesten Herausforderern. Der Giro d'Italia hat bereits zum Ende seiner ersten Woche eine Vorentscheidung gefunden.
Zweiter der Gesamtwertung ist aktuell Konstantin Siwzow. Der Fahrer aus Belarus vom HTC-Highroad-Team liegt 59 Sekunden hinter Contador. Zum Dritten, dem Italiener Vincenzo Nibali, hat Contador bereits 1:21 Minuten Vorsprung.
Nach dem ersten Ruhetag am Montag erwartet das Feld am Dienstag auf der 10. Etappe auf 159 km von Termoli nach Teramo ein weitgehend flaches Terrain.
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