Afrikanische Vorbilder

Standpunkt von Roland Etzel

  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist erst zwei Tage her, dass sich Großbritanniens Premierminister Cameron und USA-Präsident Obama in London darauf verständigten, »den Druck auf das Gaddafi-Regime in Libyen zu erhöhen«. Immer unverhohlener wird ausgesprochen, dass der Krieg – im Widerspruch zum erteilten UN-Mandat – bis zum Sturz von Revolutionsführer Gaddafi durchgezogen werden soll. Schutz von Zivilisten vor Gaddafis Truppen – das ist die moralische Monstranz der Kriegsarmada. Dem Organisator des Krieges, Frankreichs Präsident Sarkozy, war es darum wohl am wenigsten gegangen.

Ideen für eine friedliche Lösung des Konflikts kommen den NATO-Strategen da ungelegen. Dennoch gibt es wieder eine Initiative. Hatten sich die Emissäre der ersten AU-Vermittlungsmission vor Wochen noch von der Dialogverweigerung seitens der NATO wie der Rebellen düpieren lassen, sind sie diesmal vielleicht besser auf die Konstellationen eingestellt.

Auch Südafrikas Präsident Zuma hat sich in Tripolis angesagt. Ganz gleich, ob er und andere AU-Abgesandte nun Gaddafi den Rücken stärken oder sich als Brückenbauer für einen für Gaddafi ehrenhaften und das Land friedvollen Abgang betätigen – die ansonsten unablässig von Europa in Demokratie geschulmeisterten Afrikaner haben dem Alten Kontinent bereits jetzt eine Lehre in Friedenspolitik erteilt, die ihm peinlich sein müsste.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.