Israel tadelt Ägypten

Netanjahu: Gaza-Öffnung bringt Terrorgefahr

  • Lesedauer: 1 Min.

Jerusalem (AFP/ND). Nach dem Machtwechsel in Ägypten geht Kairo nach Einschätzung von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht entschieden genug gegen den Terrorismus vor. Ägypten habe »Schwierigkeiten, seine Souveränität auf der Sinai-Halbinsel auszuüben«, sagte Netanjahu nach Angaben eines Sprechers des Parlamentsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten vom Montag. Terroristische Gruppen nutzten dies aus, um ihre Präsenz an der Grenze zum Gazastreifen zu verstärken. Netanjahu spielte dabei offenbar auf das Terrornetzwerk Al Qaida an.

Der israelische Regierungschef stellte den Angaben zufolge zudem fest, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas ihre Aktivitäten in Syrien wegen der dortigen Proteste verringert habe. Im Gegenzug erstarke sie aber in Ägypten. Nach wochenlangen Protesten der Bevölkerung war am 11. Februar Ägyptens Staatschef Husni Mubarak zurückgetreten, der jahrzehntelang über das Land geherrscht hatte. Seitdem regier ein Militärrat, der am Wochenende den Grenzübergang zum Gazastreifen wieder dauerhaft öffnete und damit die jahrelange Blockade des Palästinensergebietes lockerte.

In den vergangenen Monaten hatten Unbekannte zwei Mal Bombenanschläge auf die Ferngasleitung von der Sinai-Halbinsel nach Israel und Jordanien verübt und damit einen Stopp der Lieferungen an die beiden Nachbarländer Ägyptens erzwungen. Die israelische Regierung warnte ihre Bürger wegen der Gefahr von Entführungen vor Reisen auf die Sinai-Halbinsel.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.