Israel tadelt Ägypten
Netanjahu: Gaza-Öffnung bringt Terrorgefahr
Jerusalem (AFP/ND). Nach dem Machtwechsel in Ägypten geht Kairo nach Einschätzung von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht entschieden genug gegen den Terrorismus vor. Ägypten habe »Schwierigkeiten, seine Souveränität auf der Sinai-Halbinsel auszuüben«, sagte Netanjahu nach Angaben eines Sprechers des Parlamentsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten vom Montag. Terroristische Gruppen nutzten dies aus, um ihre Präsenz an der Grenze zum Gazastreifen zu verstärken. Netanjahu spielte dabei offenbar auf das Terrornetzwerk Al Qaida an.
Der israelische Regierungschef stellte den Angaben zufolge zudem fest, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas ihre Aktivitäten in Syrien wegen der dortigen Proteste verringert habe. Im Gegenzug erstarke sie aber in Ägypten. Nach wochenlangen Protesten der Bevölkerung war am 11. Februar Ägyptens Staatschef Husni Mubarak zurückgetreten, der jahrzehntelang über das Land geherrscht hatte. Seitdem regier ein Militärrat, der am Wochenende den Grenzübergang zum Gazastreifen wieder dauerhaft öffnete und damit die jahrelange Blockade des Palästinensergebietes lockerte.
In den vergangenen Monaten hatten Unbekannte zwei Mal Bombenanschläge auf die Ferngasleitung von der Sinai-Halbinsel nach Israel und Jordanien verübt und damit einen Stopp der Lieferungen an die beiden Nachbarländer Ägyptens erzwungen. Die israelische Regierung warnte ihre Bürger wegen der Gefahr von Entführungen vor Reisen auf die Sinai-Halbinsel.
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