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Halbe Warnung
WHO sieht bei Handys mögliches Krebsrisiko
Inzwischen gilt man ja beinahe als Fossil, wenn man kein Mobiltelefon sein Eigen nennt. Die flächendeckende Ausstattung mit Handys, Schurlostelefonen und WLAN-Anbindungen von Computern oder Fernsehern würde es in großen Teilen von Europa kaum noch erlauben, eine hinreichend große Gruppe von Versuchspersonen ohne zu finden, die bei sonst gleichen Lebensbedingungen keinen hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind. Studien zu gesundheitlichen Risiken dieser Radiowellen im Gigahertzbereich werden also immer schwieriger. Einzelne Studien zeigen im Laborversuch Veränderungen an Zellen in Kultur oder eine veränderte Hirnaktivität im Schlaf unter Einfluss der Gigahertz-Strahlung. Eine eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehung wie bei Hitze und Verbrennung wird sich unter diesen Bedingungen kaum noch ermitteln lassen. Wenn also die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach jahrelanger Auswertung medizinischer Studien zu dem Schluss kommt, hochfrequente Radiowellen in die Risikokategorie 2B »possibly carcinogenic to humans« (möglicherweise krebserregend) einzustufen, ist das schon eine deutliche Warnung. Denn damit ist die Handystrahlung in der Gesellschaft etlicher ziemlich ungesunder Chemikalien.
Eines allerdings unterscheidet Handys und WLAN-Verbindungen deutlich von vielen dieser nur Fachleuten geläufigen Chemikalien: Die mobilen Funker bedienen das Bedürfnis vieler Menschen, ständig überall erreichbar zu sein und von überall auf das Internet zugreifen zu können. Wenn die Umweltorganisation BUND anmerkt, der Verzicht auf ständige Erreichbarkeit sei nicht nur für die Gesundheit ein Gewinn, hat sie zwar recht, doch wird sie damit wenig Gehör finden. Immerhin: die Tipps, lieber über Headsets zu telefonieren und das Handy von den Bäuchen Schwangerer fernzuhalten, sind auch ohne Verzicht realisierbar.
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