Daten werden immer häufiger ausgelagert
Computerhersteller Apple präsentiert neue Software und den Online-Speicherdienst iCloud
Hinter iCloud versteckt sich ein neuer Online-Speicherdienst. Statt auf der Festplatte können Daten wie Filme, Fotos oder Musiktitel auf den riesigen Datenspeichern des Konzerns – sogenannter Datenwolken – abgelegt werden, so dass darauf mit allen Rechnern und Mobilgeräten über Funk zugegriffen werden kann. Die Daten werden nicht mehr auf dem heimischen Computer gespeichert, sondern im Internet. Das sogenannte Cloud-Computing wird seit einiger Zeit als der kommende Megatrend der IT-Branche gesehen.
Bisher hatte Apple die Nutzer für die mobile Speicherung zahlen lassen, künftig ist die Synchronisation von Kalendereinträgen, Kontakten und vielem mehr kostenfrei. Hier musste der US-Konzern handeln, denn bei Google sind diese Leistungen bereits umsonst zu haben. iCloud möchte mit Bedienerfreundlichkeit gegenüber der Konkurrenz punkten. Musik muss nicht selbst abgespeichert werden, es werden nur die Titelverzeichnisse geschickt und mit dem Bestand des Apple-Angebots verglichen. Fünf Gigabyte Speicherplatz sind gratis und für eine Jahresgebühr von 24,99 Dollar kann man seine Musikbestände qualitativ aufbessern lassen – und sie von unterwegs nutzen. Dies ist der eigentliche Coup des Angebotes: So kann man auch von der eigenen CD gebrannte oder gar illegal bei Tauschbörsen geladene Musik legal konsumieren.
Die große Herausforderung beim Cloud Computing ist die Sicherheit. Wenn alle Dienste und Daten auf Servern im Internet liegen, werden diese Großrechner zum begehrten Angriffsziel von Hackern wie kürzlich beim Sony-Konzern.
Runderneuert wurde das Apple-Computerbetriebssystem Mac OS X Lion präsentiert. Es wird mit vielen Eigenschaften der mobilen Geräte des Konzerns aufwarten. Zu den Neuerungen gehört eine »Airdrop« genannte Funktion, bei der sich in der Nähe befindliche Mac-Nutzer gegenseitig Dateien über eine drahtlose Internet-Verbindung zuschieben können. Insgesamt soll das neue Betriebssystem über 250 Änderungen gegenüber der Vorversion aufweisen.
Für die mobilen Geräte wie den Tablet-Computer iPad, das Apple-Telefon iPhone und das Musikabspielgerät iPod wurde das Betriebssystem iOS mit rund 200 Neuerungen überarbeitet. Mehr als bisher sollen Arbeiten wie der Empfang von Benachrichtigungen im Hintergrund ablaufen und den Nutzer nicht etwa beim Betrachten eines Films unterbrechen. Auch werden die mobilen Spielzeuge enger mit dem Kurznachrichtendienst Twitter verknüpft – Fotos können direkt nach der Aufnahme publiziert werden. Das Betriebssystem erscheint allerdings erst im Herbst – so lange müssen sich die Apple-Freunde gedulden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.