Anstieg von Attacken auf Bundeswehr

Afghanistan: Dokumente belegen Taliban-Stärke

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Berlin (AFP/ND). Die Sicherheitslage in Nordafghanistan ist einem Zeitungsbericht zufolge offenbar deutlich dramatischer als von der Bundeswehr und vom Verteidigungsministerium dargestellt. Ein »Anstieg« von Anschlägen der Taliban auf deutsche Soldaten gelte als »wahrscheinlich«, zitierte die »Bild«-Zeitung am Donnerstag aus geheimen Bundeswehr-Dokumenten. Im Einsatzgebiet der Bundeswehr seien die radikalislamischen Taliban »unverändert im Raum vorhanden«, hieß es in den Dokumenten der Bundeswehr. Die Hauptbedrohung werde dabei vermutlich von versteckten selbstgebauten Sprengsätzen ausgehen. Bei einem Anschlag auf einen Marder-Schützenpanzer der Bundeswehr kam am 2. Juni in der Provinz Baghlan ein Bundeswehrsoldat ums Leben, fünf seiner Kameraden wurden verletzt.

Nach dem Anschlag hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière gesagt, die Strategie der Bundeswehr in Afghanistan sei richtig. Den Islamisten bleibe nur noch »das besonders perfide Mittel von Terror und Sprengstoffanschlägen«.

Die Ermittler der NATO-Truppe ISAF gehen dem Bericht zufolge außerdem davon aus, dass der afghanische Geheimdienst NDS offenbar von dem Anschlag am 2. Juni wusste. In geheimen ISAF-Berichten heißt es demnach, alles deute darauf hin, dass »höhere Dienststellen des NDS« wider besseres Wissen die Deutschen nicht warnten.

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