EHEC-Erreger in Frankfurter Bach entdeckt
Wiesbaden (AFP/ND). Der aggressive EHEC-Erreger vom Typ O 104 ist in einem Bach in Frankfurt am Main nachgewiesen worden. Der Darmkeim wurde in Proben des Erlenbachs gefunden, wie das hessische Sozialministerium und das Umweltministerium am Freitagabend mitteilten. Eine Gefahr für das Trinkwasser besteht nach Angaben der Behörden aber nicht. Der Bach befindet sich in der Nähe eines Hofes, auf dem ein mit EHEC-belasteter Salat entdeckt worden war. Dabei hatte es sich allerdings nicht um den Keim vom Typ O 104 gehandelt, der für die EHEC-Epidemie verantwortlich ist.
Eine Verbindung des Baches zur öffentlichen Trinkwasserversorgung gibt nach Angaben der Ministerien nicht. »Es besteht demnach keine Gefahr einer Kontamination des Trinkwassers«, erklärte eine Sprecherin des Sozialministeriums. In dem Bach waren laut den Ministerien auch bei Proben in den vergangenen Jahren hin und wieder Keime gefunden worden, unter anderem EHEC-Erreger. Dies sei bei einem Oberflächengewässer nicht ungewöhnlich.
Die Behörden entnahmen weitere Proben in dem Bach, deren Ergebnis Anfang kommender Woche vorliegen soll. Sie verwiesen zudem darauf, dass unklar sei, ob in fließenden Gewässern überhaupt bedeutende Mengen des Erregers erreicht würden. Die Gründe für die Belastung des Wassers sind unklar. Da die Probe in der Nähe einer Kläranlage erfolgt sei, sei nicht auszuschließen, dass er von dort komme, so die Ministerien.
Die meisten Deutschen essen derweil wieder Gurken, Salat und Tomaten, vor deren Verzehr die Behörden wegen der EHEC-Epidemie zeitweilig gewarnt hatten. Diese Gemüsesorten verzehren nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die »Bild am Sonntag« wieder 85 Prozent der Befragten. 15 Prozent verzichteten aber noch darauf. Die EHEC-Krise hält Deutschland seit Mai in Atem. Zweifelsfrei nachgewiesen wurde der aggressive EHEC-Erreger vom Typ O 104 bislang auf Sprossen, weshalb vom Verzehr roher Sprossen abgeraten wird.
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