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NATO gibt Luftangriff nun doch zu

Bei Attacke auf libyschen Ort Sorman sollen 15 Zivilisten gestorben sein

  • Lesedauer: 2 Min.
Die NATO hat nun doch einen Luftangriff auf den libyschen Ort Sorman bestätigt, wo nach Angaben der Regierung in Tripolis mehrere Zivilisten getötet wurden.

Brüssel/Tripolis (AFP/dpa/ND). Der Angriff auf Sorman habe ein militärisches Ziel gehabt, erklärte die Militärallianz in Brüssel. Die libysche Regierung hatte der NATO vorgeworfen, bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in dem 70 Kilometer westlich der Hauptstadt gelegenen Ort 15 Menschen getötet zu haben, darunter drei Kinder. Ein NATO-Vertreter bestritt daraufhin zunächst, dass es überhaupt einen Angriff in Sorman gegeben habe.

Nun erklärte die Allianz, NATO-Flugzeuge hätten einen Präzisionsangriff auf ein »ranghohes« Kommando- und Kontrollzentrum in der Gegend von Sorman vorgenommen. Dieser Angriff werde die kämpferischen Fähigkeiten der libyschen Regierungstruppen deutlich einschränken, sagte der Kommandeur des NATO-Einsatzes in Libyen, General Charles Bouchard, der Mitteilung zufolge.

Die NATO hat jetzt erstmals seit Beginn des Libyenkriegs ein militärisches Fluggerät verloren. Eine Aufklärungsdrohne verschwand nach Angaben eines NATO-Sprechers in Brüssel am Dienstagmorgen vom Radarschirm der Pakt-Befehlszentrale. Dies sei der erste Verlust von Militärmaterial in Libyen überhaupt. Es habe sich um ein unbemanntes hubschrauberartiges Flugzeug gehandelt. Unterdessen warnte die britische Luftwaffe vor Engpässen bei künftigen Einsätzen, sollte sich der Libyen-Einsatz über den Sommer hinaus hinziehen.

Zusammen mit dem Engagement in Afghanistan binde Libyen »gewaltige« Mengen an Ausrüstung und Personal, erklärte der Vizechef der Royal Air Force, Marschall Simon Bryant, laut der Zeitung »Daily Telegraph« vom Dienstag in einer Einschätzung für Parlamentsabgeordnete. Viele Bereiche der Streitkräfte liefen »heiß«, weil zudem Sparauflagen der britischen Regierung die Truppe belasteten. Die Fähigkeit, künftige Missionen zu erledigen, könne deshalb bei einem andauernden Libyen-Einsatz untergraben werden, erklärte Bryant, der für Kampfeinsätze der Luftwaffe zuständig ist.

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