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Schiff der geplanten Gaza-Hilfsflotte im Hafen von Athen beschädigt

US-Regierung ruft alle Seiten zu »Zurückhaltung« auf / Unterdessen demonstriert Israel Härte

  • Lesedauer: 2 Min.
Athen/Jerusalem, 28. Juni (AFP/dpa) - Ein Schiff der geplanten Hilfsflottille für den Gazastreifen ist im Hafen von Athen schwer beschädigt worden. Unbekannte hätten die Schiffsschraube und die Antriebswelle des griechisch-schwedischen Passagierschiffs am Montagabend abgeschlagen, sagte einer der griechischen Organisatoren der Flotte, Dimitris Plionis, der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach von »Sabotage«. Die Aktivisten wollen demnach aber versuchen, das Schiff zu reparieren und wie geplant noch in dieser Woche in See zu stechen.

In den kommenden Tagen sollen sich im Mittelmeer rund zehn Schiffe treffen, die zusammen die von Israel durchgesetzte Seeblockade um den Gazastreifen durchbrechen und Hilfsgüter in das Palästinensergebiet bringen wollen. Nach Angaben der Organisatoren sollen sich die Schiffe am »Donnerstag oder Freitag« vor der Küste der griechischen Mittelmeerinsel Kreta treffen.

Ungeachtet dessen demonstriert Israel Härte: Eine internationale Flotille mit Hilfsgütern dürfe den Gazastreifen nicht anlaufen. Das beschloss der nationale Sicherheitsrat Israels bei einer nächtlichen Sitzung, wie die »Jerusalem Post« auf ihrer Website am Dienstagmorgen berichtete. Israel sei entschlossen, »die Ankunft der Flotille im Gazastreifen zu verhindern, mit so wenig Reibung wie nur möglich mit den Passagieren dieser Schiffe«, zitierte das Blatt aus einer Mitteilung aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die Schiffe lagen unterdessen noch in Athen fest.

Nach israelischen Medienberichten, basierend auf Angaben aus Regierungskreisen, wurden einige der Aktivisten mit Chemikalien ausgerüstet, mit denen israelische Soldaten am Entern der Schiffe gehindert werden sollten.

Die US-Regierung rief unterdessen alle Seiten zu »Zurückhaltung« auf, um eine Wiederholung der tragischen Vorfälle von 2010 zu vermeiden. Israel habe zwar das Recht, sich gegen Waffenschmuggel zur Wehr zu setzen, sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland am Montag in Washington. Die US-Regierung hoffe aber darauf, »dass es nicht zu der gleichen Situation wie im letzten Jahr kommt«. Die Aktion sei »gefährlich« und »provokant«. Am 31. Mai des vergangenen Jahres hatten israelische Soldaten die Schiffe eines Hilfskonvois für den Gazastreifen gestürmt und neun türkische Aktivisten erschossen.
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