Handydaten-Skandal beschäftigt den Bundestag

  • Lesedauer: 1 Min.
Dresden/Berlin (dpa) - Der Handydaten-Skandal in Sachsen beschäftigt nun auch den Bundestag. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will laut einer Mitteilung vom Dienstag in Berlin mit einer Kleinen Anfrage zur Handyausspähung im Parlament die Position der Bundesregierung zur Frage der Verhältnismäßigkeit der Aktion erfragen. Die sächsischen Abgeordneten Stephan Kühn und Monika Lazar fordern unter anderem auch Auskunft darüber, wie häufig die Funkzellenauswertung bundesweit bisher durch Behörden beantragt und durch Richter angeordnet oder abgelehnt wurde.

Kühn und Lazar verurteilten die massenhafte Ausspähung von Handy-Verkehrsdaten von Demonstrierenden, Anwohnern, Journalisten, Anwälten und Politikern im Zuge der Ermittlungen zum 19. Februar als »empörend und völlig unverhältnismäßig«. Das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit ohne Einschüchterung durch flächendeckende Überwachungsmaßnahmen müsse insbesondere dann gewährleistet werden, wenn Bürger Feinden der Demokratie friedlich entgegenträten, betonten sie. Sie verwiesen zudem auf die verfassungsrechtlich besonders geschützte Immunität von Abgeordneten.

Sachsens Regierung hatte auf die umstrittene Auswertung tausender Handydaten am Montag mit personellen Konsequenzen reagiert: Dresdens Polizeipräsident Dieter Hanitsch wurde abberufen und auf einen anderen Posten versetzt.
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.