Engländerinnen wollen es besser machen
Nach dem Auftaktremis ist der Vizeeuropameister heute gegen Neuseeland zum Siegen verdammt
Englands Fußballerinnen haben Einiges im Repertoire, um den ernüchternden ersten WM-Auftritt, das 1:1 gegen Mexiko, aus den Köpfen zu bekommen: Pokerabende, Tischtennisturniere im Doppel mit dem gesamten Betreuerteam und nachgeahmte Geschicklichkeitsspiele aus US-Fernsehshows – organisiert von Kelly Smith und Alex Scott, die beide in der nordamerikanischen Liga für die Boston Breakers auflaufen.
Gestern stand für die Mannschaft von Trainerin Hope Powell auch noch ein Besuch bei Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz auf dem Programm, bevor die Aufmerksamkeit aber wieder dem wichtigen zweiten Gruppenspiel gegen Neuseeland heute Abend im Rudolf-Harbig-Stadion gelenkt wurde.
»Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben, aber wir können es besser«, kommentierte Powell die Gemütslage der letzten Tage. Sie wollte vor allem nichts mehr von den Diskussionen um ihre Torhüterin hören, die in den Medien als typisch »englisches Problemkind« hingestellt wurde. Karen Bardsley, die einen Weitschuss von Mexikos Monica Ocampo falsch eingeschätzt hatte, wird heute wohl wieder auflaufen. Schließlich hatte sie bis auf den einen Patzer sicher gehalten. Powell nahm stattdessen alle Spielerinnen in die Pflicht: »Wir hatten genug Tormöglichkeiten, haben sie aber nicht verwertet. Das müssen wir in den nächsten beiden Spielen besser machen.«
Gegen Neuseeland müssen die Vizeeuropameisterinnen unbedingt punkten, um sich nicht schon frühzeitig aus dem Turnier zu verabschieden. »Ganz klar, wir brauchen einen Sieg«, sagte Englands Rekordtorjägerin Kelly Smith. »Wir haben uns gut vorbereitet. Wenn wir an unsere Stärke glauben, holen wir die nötigen drei Punkte.« Auch die Torschützin gegen Mexiko, Fara Williams, sieht gute Chancen: »Wir sind optimistisch. Es sind noch zwei Spiele, und wenn wir beide gewinnen, sind wir weiter dabei.«
Neuseelands Trainer John Herdman hat die Vorstellung der Engländerinnen im ersten Spiel hingegen nicht sonderlich viel Sorgen bereitet. Die knappe 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Japan schätzte Herdman als wenig tragisch ein. Schließlich seien die Japanerinnen der schwierigste Gegner der Gruppe gewesen. »Gegen England und Mexiko rechnen wir uns mehr aus«, sagte der Coach und glaubt, dass es nach bisher sieben WM-Niederlagen für die »Ferns« endlich etwas Zählbares gibt. »Es wird eine schwierige Herausforderung, aber meine Mädchen sind bereit.«
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