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Und, wen kennst Du?
Im Media-Shuttle, dem stündlich zirkulierenden Bus vom Hauptbahnhof zum Stadion, lässt sich internationale Luft schnuppern. Die Telefonate auf dem Weg zur Frankfurter Arena verraten es: Vorne jemand aus Spanien, hinten eine polnische Reporterin und ein schwedischer Berichterstatter. Neben mir sitzt ein fröhlicher, großer dunkelhäutiger Kollege. »Aus Nigeria?« – so mein wenig gewagter Tipp. Richtig, erklärt Anthony Akaeze, unterwegs als Sportreporter für die »Newswatch«, die älteste Zeitschrift in seiner Heimat.
Ob ich denn nigerianische Spielerinnen kenne, will Anthony wissen. Nkwocha und Dede, sage ich wissend und verschweige, dass ich erst kurz vorher über beide etwas gelesen habe. Und andersrum? »Nur eine«, sagt er, »Birgit Prinz.« Zum Zeitvertreib fragt er nach bekannten nigerianischen männlichen Profis. Jay Jay Okocha fällt mir sofort ein, und Victor Agali. »Alles lange her, die erfolgreiche Zeit«, winkt der Enddreißiger ab.
Mittlerweile hätte das Frauennationalteam den Männern zuhause sowieso den Rang abgelaufen, erzählt er. Während die »Super Eagles« in den letzten Jahren bei großen Turnieren regelmäßig enttäuscht haben, konnten die Frauen einen Triumph nach dem anderen feiern – acht Afrikameisterschaften bei neun Auflagen. »Die Menschen zuhause sind wirklich stolz auf die Fußballerinnen. Und auf ihre Teilnahme hier.«
Nach dem Abpfiff treffe ich Anthony in der Mixed Zone wieder, dem Interviewbereich. Er ist trotz der Niederlage zufrieden: Die Frauen hätten den Männern in Sachen Einsatz wieder etwas vorgemacht. Und er kenne jetzt noch eine deutsche Spielerin, »Simone«, sagt Anthony stolz und deutet auf die vorbeischlendernde Torschützin.
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