»Zurück in die Schule« in Côte d'Ivoire
Von Thalif Deen, New York (IPS)
In Côte d'Ivoire verfolgt UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, ein ehrgeiziges Bildungsziel. Die Initiative »Zurück in die Schule« will allen Kindern des westafrikanischen Landes wieder einen geordneten Schulbesuch ermöglichen. Die internationale Nichtregierungsorganisation Save the Children und das Bildungsministerium unterstützen das Projekt. Im IPS-Gespräch betonte Jordan Naidoo, Bildungsberater bei UNICEF: »Wir werden dafür sorgen, dass alle Kinder zur Schule gehen können, denn das ist schließlich ihr Recht.« Von diesem Recht konnte in den monatelangen Kämpfen zwischen Gefolgsleuten und Gegnern des im November gewählten Staatspräsidenten Alassane Ouattara keine Rede sein.
Nach Angaben des für Côte d'Ivoire zuständigen Direktors von Save the Children, Guy Cave, hatten schon vor Ausbruch der politischen Krise im Land eine Million Kinder keine Schule besucht. Viele andere mussten die Grundschule ohne Abschluss verlassen.
In vielen teilweise erheblich beschädigten Schulen fehlt es an allem: an Mobiliar, Unterrichtsmaterial und vor allem an Lehrern. Viele Lehrkräfte sind geflohen und nicht wieder zurückgekehrt. Nach UNICEF-Berichten hatte es während der Kämpfe 224 Angriffe auf Schulgebäude gegeben. »Nach Schätzungen von UNICEF waren eine Million Schulkinder betroffen«, berichtete Naidoo. »Inzwischen sind in den vergangenen zwei Monaten 85 Prozent von ihnen wieder in ihre Klassen zurückgekehrt. 250 000 Kinder fehlen noch. Sie dürfen wir ebenso wenig vergessen wie die eine Million Kinder, die noch nie eine Schule besucht haben«, betonte er.
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