Zu lange trainiert?
Fehlersuche nach dem Aus der DFB-Frauen
Die Fehleranalyse nach dem deutschen WM-K.o. ist im vollen Gang, auch die lange Vorbereitung des DFB-Frauenteams wird nun hinterfragt. Schon elf Wochen vor dem Turnier hatte Bundestrainerin Silvia Neid ihre WM-Kandidatinnen zusammengezogen – eine ungewöhnlich lange Vorbereitung. Vielleicht zu lange, sagte Wilfried Kindermann, ehemaliger deutscher Olympia-Arzt und Mannschaftsarzt der Männer-Nationalmannschaft: »Das ist nicht ohne Risiko gewesen. Die Mannschaft hat nicht kraftlos gewirkt, aber es hat die Spritzigkeit gefehlt.« Zwar will der Sportmediziner die Vorbereitung unter Bundestrainerin Silvia Neid nicht pauschal kritisieren – schon gar nicht, ohne die Trainingspläne zu kennen. Aber eine kritische Analyse sei notwendig. Im Männerfußball ist eine so lange Vorbereitungsphase nicht üblich.
Müssen Fußballerinnen anders trainieren als Männer? Die Frage ist bei Sportwissenschaftlern umstritten. »Aber es gibt insgesamt erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede«, sagte Kindermann. Zum Beispiel die Anfälligkeit für bestimmte Verletzungen: »Das Risiko, dass das vordere Kreuzband reißt, ist bei Frauen mehrfach größer«, bemerkte er. Kim Kulig hatte sich gegen Japan das vordere Kreuzband gerissen. dpa
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.