Schweinswale in der Ostsee weiter bedroht

Umweltverschmutzung und Unterwasserlärm lassen Bestände stark zurückgehen

  • Lesedauer: 2 Min.

Stralsund (epd/ND). In den vergangenen 20 Jahren sind an den Küsten von Mecklenburg-Vorpommern 395 tote Schweinswale gefunden worden. Wie aus dem am Mittwoch in Schwerin vorgestellten Monitoring des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund hervorgeht, sind in dieser Zeit 33 weitere Tiere gestorben, nachdem sie als unerwünschter Beifang in Fischernetzen landeten. Der Bericht, der die Jahre 1990 bis 2010 umfasst, wurde im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie erstellt.

Die Population der Schweinswale in der zentralen Ostsee sei akut vom Aussterben bedroht, erklärte das Schweriner Umweltministerium. Es forderte vom Bund, mehr für den Schutz der Meerestiere zu tun. Dazu sei es auch erforderlich, die Forschung zu verstärken, sagte eine Sprecherin.

Die Funde toter Schweinswale sind nach Angaben des Berichts seit dem Jahr 2000 stark angestiegen. In den neunziger Jahren seien stets weniger als 15 tote Tiere pro Jahr gefunden worden. Der höchste Wert sei im Jahr 2007 mit 58 Tieren erreicht worden. Im vergangenen Jahr wurden dem Museum 33 tote Schweinswale gemeldet. Die Ursachen für die Zunahme seien noch nicht abschließend geklärt, hieß es.

Als mögliche Gründe für den starken Rückgang der Bestände im vergangenen Jahrhundert gelten dem Ministerium zufolge unter anderem die Verschmutzung des Meeres, Unterwasserlärm durch Schiffe, Bauvorhaben und Sprengungen von Altmunition sowie unerwünschter Beifang durch die Fischerei. Es gebe noch immer keine sichere Methode, um Beifänge ganz zu verhindern, hieß es.

Wie viele der etwa 1,60 Meter langen schwarz-weißen Wale mit der stumpfen Schnauze es überhaupt noch in der Ostsee gibt, konnten weder das Schweriner Umweltministerium noch das Bundesamt für Naturschutz sagen. Während es in den deutschen Hoheitsgewässern der Nordsee noch etwa 55 000 Schweinswale gebe, seien diese Tiere in der Ostsee »so selten«, dass keine Zahlenangaben möglich seien, hieß es vom Bundesamt.

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