Wenige Arbeitskräfte kommen aus Osteuropa

Erste Bilanz zur Öffnung des Arbeitsmarkts

  • Lesedauer: 2 Min.
Vor allem in Deutschland lebende Osteuropäer nutzen die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Die Bundesagentur für Arbeit errechnet für Mai 24 000 neue Beschäftigte. Diese sind keine nennenswerte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt.

Nürnberg (AFP/ND). Die seit dem ersten Mai geltende uneingeschränkte Arbeitnehmerfreizügigkeit für Menschen aus acht mittel- und osteuropäischen Staaten ist zu Beginn vor allem von bereits in Deutschland lebenden Menschen genutzt worden. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in einer ersten Bilanz der Zahlen bis zum 31. Mai mitteilte, führte der Wegfall der Beschränkungen zu einem Anstieg um 24 000 Beschäftigte mit Herkunft aus den acht Staaten.

Weil der Anstieg deutlich über den in dieser Zeit gemeldeten 10 245 Zuzügen aus diesen Ländern sowie über dem Saldo aus Zu- und Fortzügen nach dem Ausländerzentralregister liegt (plus 8027), haben laut BA »zum größeren Teil« die Neu-Beschäftigten wohl schon vorher in Deutschland gelebt und hier entweder gar nicht oder als Selbstständige gearbeitet.

BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker erklärte, »nach wie vor hält sich der Zustrom osteuropäischer Arbeitskräfte in Grenzen«. Die meisten der aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland oder Litauen zugewanderten Menschen hätten Arbeit in den traditionellen Branchen gesucht. So fielen von den 24 000 Arbeitszuzügen 8100 auf die Land- und Forstwirtschaft, 2700 auf das Baugewerbe und 2200 auf das Verarbeitende Gewerbe.

In der Land- und Forstwirtschaft sei es vor allem um geringfügige Beschäftigung gegangen, erklärte Becker. Insgesamt erhielten 9000 der Zugewanderten einen Job als geringfügig Beschäftigte, 15 000 fanden eine sozialversicherungspflichtige Arbeit. Becker erklärte, die Zuwanderer stellten »keine nennenswerte Konkurrenz für heimische Arbeitslose dar«.

Von den Zugezogenen fanden 85 Prozent einen Job in den alten Bundesländern. Den in absoluten Zahlen stärksten Anstieg gab es mit 4700 in Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (4500) und Niedersachsen (3600).

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