Höhere Löhne für Gerüstbauer
Weichen für verbindlichen Mindestlohn gestellt
Frankfurt am Main (ND). Seit dem 1. August gilt der neue Tarifvertrag für Gerüstbauer. Vereinbart wurde darin auch eine Lohnuntergrenze von 9,50 Euro in Ost und West. Damit war es der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erstmals gelungen, mit der Bundesinnung Gerüstbau eine untere Lohngrenze zu vereinbaren. Ab Herbst ist dadurch ein Mindestlohn möglich. »Die Einführung des Mindestlohns für die knapp 30 000 Gerüstbauer in ganz Deutschland ist mehr als überfällig«, sagte der stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. Die Bundesinnung bestätigte das gemeinsame Ziel, nach dem die niedrigste Tarifgruppe von der Bundesregierung für allgemeinverbindlich erklärt werden soll, um so bis November einen Mindestlohn einzuführen.
Mit dem Lohntarifvertrag endet gleichzeitig eine mehrjährige Phase ohne Tarifvertrag in der Branche. Die letzte Vereinbarung war im Jahr 2005 ersatzlos ausgelaufen. Im Westen beträgt der Ecklohn für einen Gerüstbauer nun 13,64 Euro. Der letzte gültige Ecklohn West lag 2005 bei 13,24 Euro. Im Osten darf der Tariflohn noch bis maximal 3,74 Prozent vom West-Ecklohn nach unten abweichen. Gleichzeitig wurde aber vereinbart, dass die Ost-Löhne innerhalb von drei Jahren an den Westen herangeführt werden. Gleiche Löhne in Ost und West sollen danach ab dem 1.Oktober 2014 gelten. Die Ausbildungsvergütungen der angehenden Gerüstbauer im Osten und Westen sind nach Angaben der Gewerkschaft mit dem Tarifabschluss bereits vereinheitlicht.
Foto: dpa/David Ebener
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.