Löw fischt im Trüben
Bundestrainer benennt Kader für Brasilien-Test
Kandidatensuche statt Abschiedsgala: Joachim Löw macht den heißen Fußballklassiker gegen Brasilien gleich zur ersten EM-Tauglichkeitsprüfung. Nach der von heftigen Vorwürfen garnierten Absage von Ex-Kapitän Michael Ballack richtet der Bundestrainer den Fokus auf sein Personal der Zukunft. Die Kaderbenennung für die Partie am kommenden Mittwoch gegen den Rekordweltmeister in Stuttgart fühlt sich für Löw aber wie ein Kaltstart an. Noch vor dem Bundesliga-Auftakt am Freitag verkündet der 51-Jährige heute sein erstes Saisonaufgebot, das zumindest weitere Fingerzeige Richtung EM im Sommer 2012 geben wird.
Löw tappt wie seine Klub-Kollegen in Fragen zu Form und Fitness seines Personals noch im Dunklen. Nur eines ist gewiss: Von seinem Jugendstil wird der DFB-Chefcoach nicht abrücken – obwohl der Ausgang der personellen Frischzellenkur weiter ungewiss ist. »Die Auswahl ist größer geworden, aber es sind noch nicht alle diese Spieler auf höchstem europäischen Niveau«, hatte Löw schon vor der Sommerpause erklärt.
Statt Ballack (34) mit seinem 99. Länderspiel und einer eher peinlich wirkenden Umarmung in den ungewollten Ruhestand zu verabschieden, kann Löw in Sven Bender (22) oder Christian Träsch (23) zwei junge Sechser-Kandidaten gegen die Seleçao einem Belastungstest unterziehen. Das Ersatzduo für die gesetzten Bastian Schweinsteiger & Sami Khedira kann sich berechtigte Hoffnungen auf eine Einladung machen. Gleiches gilt für Mönchengladbachs Marco Reus (22). dpa
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