Staatssekretäre über Sicherungsverwahrung
FDP-Politiker spricht sich gegen Abschaffung aus
Berlin (dpa/ND). Die Justiz-Staatssekretäre von Bund und Ländern haben am Dienstag über eine Reform der Sicherungsverwahrung gefährlicher Straftäter beraten. Bei ihrem Treffen in Berlin wollten sie die Umsetzung eines Verfassungsgerichtsurteils vom Mai 2011 vorantreiben. Karlsruhe hatte eine Neuregelung bis 2013 verlangt.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium, Max Stadler (FDP), sagte, das Urteil erfordere »erhebliche Konsequenzen«. Es gehe aber nicht um eine Abschaffung der Sicherungsverwahrung. Sie bleibe weiter unverzichtbar. Das Justizministerium arbeitet derzeit an einer Regelung, die auch für »Altfälle« eine Fortsetzung über 2013 hinaus ermöglicht. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte im Juli Eckpunkte für eine Reform vorgelegt, die von mehreren Bundesländern kritisiert worden waren.
Das Justizministerium in Nordrhein-Westfalen betonte am Dienstag vor allem die Notwendigkeit, bei Entlassungen die Sicherheitsbelange der Bevölkerung zu schützen. Minister Thomas Kutschaty (SPD) sagte, sein Ressort habe einen Vorschlag erarbeitet, wonach hochgefährliche und psychisch gestörte Gewalt- oder Sexualstraftäter auch nach einer Entlassung wieder geschlossen untergebracht werden können.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.