Zeitungsredakteure: Arbeitskampf erfolgreich

Massive Verschlechterungen für Berufseinsteiger zurückgewiesen / Gewerkschaften rufen zurück an die Arbeit

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Tageszeitungsredakteure waren erfolgreich und wiesen die Arbeitgeber mit wochenlangen Streiks in die Schranken. Ergebnis: Verschlechterungen bleiben aus, Lohnerhöhungen blieben im Gegenzug mager.

Hamburg (epd/ND). Im Tarifstreit bei Tageszeitungen haben sich Verleger und Gewerkschaften nach zähen Verhandlungen geeinigt. Die rund 14 000 Redakteure an Tageszeitungen erhalten vom 1. Mai 2012 an 1,5 Prozent mehr Gehalt. Im Oktober 2011 sowie Februar 2013 gibt es Einmalzahlungen von jeweils 200 Euro, wie der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) sowie die Deutsche Journalisten-Union (dju) in ver.di nach 17-stündigen Verhandlungen am Donnerstag in Hamburg mitteilten.

Der Gehaltstarifvertrag gilt bis zum 31. Juli 2013, der Manteltarifvertrag läuft unverändert weiter bis zum 31. Dezember 2013. Als Zugeständnis stimmten die Gewerkschaften einer Klausel zur Beschäftigungssicherung zu, die Verlage in wirtschaftlichen Schwierigkeiten nutzen können. Sie können dann Urlaubsgeld und Jahresleistung um jeweils 50 Prozent für maximal zwei Jahre kürzen. Als Gegenleistung sind die Arbeitsplätze der Journalisten im Jahr der Absenkung und im Folgejahr gesichert.

Die Honorare der freien Journalisten werden zum 1. Oktober 2011 und zum 1. August 2012 um jeweils zwei Prozent angehoben. Ein abgesenktes Tarifwerk für Berufseinsteiger, Jobwechsler und Onlineredakteure wird es vorerst nicht geben. Der BDZV behält seine Forderung jedoch aufrecht.

DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring bezeichnete das Tarifergebnis als »annehmbaren Kompromiss zum Erhalt des Flächentarifvertrags«. Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke sagte, der Tarifabschluss sei trotz der unbefriedigenden Tariferhöhung »insgesamt ein Erfolg«. Der sei möglich gemacht worden durch die »breite Streikbewegung von tausenden Redakteurinnen und Redakteuren, Volontären sowie freien Journalistinnen und Journalisten«, so Werneke. Beschäftigte aus verschiedenen Druckereien hatten zudem zu Solidaritätsstreiks aufgerufen. Die Drucker hatten im Juni in einem harten Arbeitskampf die 35-Stunden-Woche verteidigt.

Die Verhandlungen, die nun in der zehnten Runde einen Abschluss fanden, waren von wochenlangen Streiks begleitet worden. Allein am Mittwoch beteiligten sich an den Arbeitskämpfen rund 2000 Journalisten. Die Gewerkschaften riefen nach der Einigung zum Ende der Streiks auf.

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