Endlich wieder Alltag

Turbine Potsdams Babett Peter zum Bundesligastart am Sonntag

  • Lesedauer: 3 Min.
BABETT PETER spielte bis zum WM-Aus der deutschen Fußballerinnen im Viertelfinale eine starke WM. Am Sonntag beginnt für die deutsche Meisterin mit Turbine Potsdam der Bundesliga-Alltag mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV. OLIVER HÄNDLER erzählt sie, dass ihr die Ablenkung ganz gelegen kommt.

ND: Turbine hat neun neue Spielerinnen, acht Ihrer Kolleginnen haben den Klub verlassen. Wie schwierig war die Vorbereitung?
Peters: Gar nicht. Sie ähnelte den letzten Jahren, da wir immer neue Spieler dazubekommen. Dieses Mal haben wir nur ein paar mehr Fremdsprachige dabei, so dass die Integration ein bisschen länger dauert.

Fatmire Bajramaj wechselte nach Frankfurt. Sie hatte viele Freiheiten im Offensivspiel. Spielt Potsdam nun mit mehr System?
Natürlich war unser Spiel geprägt von ihr. Aber keine ist unersetzbar. Wir werden ihren Weggang sicher kompensieren können, da wir sehr gute Spieler dazubekommen haben. Also bleiben wir unserem System treu, attackieren früh und spielen nach vorn.

Der Nachfolger Ihres Ex-Klubs VfB, Lok Leipzig, ist nun in der Bundesliga. Zieht es Sie zurück, und wie stehen Leipzigs Chancen auf den Klassenerhalt?
An eine Rückkehr denke ich erst mal nicht, zumal es eine schwierige Saison für Lok wird. Ich wünsche es Leipzig natürlich.

Mit Yuki Nagasato steht eine japanische Weltmeisterin in Potsdams Mannschaft. Wozu haben Sie ihr zuerst gratuliert: zum WM-Titel oder zur Hochzeit?
Natürlich zum Titel. Da hatte ich ihr gleich eine Nachricht geschickt. Die Hochzeit kam später.

Viele sehen nach großer Einkaufstour den 1. FFC Frankfurt als Favoriten. Warum wird Turbine trotzdem wieder Meister?
Weil wir eine gute Mannschaft haben, die konkurrenzfähig ist. Wir wollen in jedem Wettbewerb oben mitspielen, gerade in der Meisterschaft. Unser großes Ziel ist wieder das Finale der Champions League. So ein Starensemble muss erst mal eine Mannschaft werden. Das wird kein Durchmarsch für Frankfurt. Sie werden auch das eine oder andere Mal stolpern. Und die Fehler wollen wir ausnutzen.

Bernd Schröder sieht das Image des Frauenfußballs nach dem frühen WM-Aus der deutschen Elf beschädigt. Die Zuschauerzahlen sprachen dagegen. Ihre Meinung?
Die WM hat gezeigt, dass Frauenfußball begeistern kann und auch Stadien füllt.

Wie lange hielt Ihre Enttäuschung damals an?
Die Verarbeitung läuft irgendwie noch. Die ersten zwei Wochen waren sehr schwierig. Da musste ich mich wieder finden, mich wieder aufrappeln. Jetzt bin ich zurück im Alltag und trainiere dreimal am Tag. Da hat man nicht mehr so viel Zeit darüber nachzudenken. Ich bin froh, neue Aufgaben zu haben, wenn die Liga am Wochenende endlich wieder losgeht.

Reden Sie gern über die WM?
Es ist kein Thema, über das ich gerne spreche, aber ich werde oft darauf angesprochen. Da muss ich natürlich antworten.

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