Südamerika wappnet sich gegen die Krise
Treffen des Unasur-Bündnisses in Buenos Aires
Die zwölf Mitgliedsländer des südamerikanischen Staatenbündnisses Unasur haben bei einem Sondergipfel in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires am Mittwoch weitreichende Maßnahmen beraten, um die Region vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu schützen. Bei dem Treffen im Tagungszentrum des Außenministeriums einigten sich die Chefdiplomaten maßgeblich auf drei Schritte: Neben einer regionalen Währung soll mit der »Bank des Südens« ein eigenes Kreditinstitut als Alternative zum Internationalen Währungsfonds und der Weltbank rasch gegründet werden. Zusätzlich wollen die Unasur-Mitgliedsstaaten eigene Gold- und Geldreserven aufbauen – Vorreiter ist hierbei Venezuela.
Der Sondergipfel in Buenos Aires wurde von keinem Vertreter einer linksgerichteten Regierung geleitet, sondern von der kolumbianischen Außenministerin María Emma Mejía, der amtierenden Generalsekretärin des Bündnisses. Für die Unasur soll ein unlängst eingerichteter Wirtschafts- und Finanzrat die Umsetzung der drei zentralen Maßnahmen beraten. Immerhin verbuchen die Staaten des linksgerichteten ALBA-Bündnisses ihre Geschäfte schon jetzt in der Rechnungswährung Sucre. Dieser Ansatz könnte bei einer koordinierten Geld- und Goldreservenpolitik erheblich gestärkt werden. Nach Auskunft der UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika (CEPAL) verfügen die Unasur-Staaten über Reserven von knapp 600 Milliarden US-Dollar.
Nach den Beratungen kamen 18 Außenminister lateinamerikanischer Staaten und zwölf Vertreter ostasiatischer Regierungen zusammen. Das Kooperationsforum zwischen Lateinamerika und Ostasien (FOCALAE) strebt eine gemeinsame Industrialisierungs- und Entwicklungspolitik der beiden aufstrebenden Regionen an. Nach Angaben der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina berieten die Delegationen auch über Vorschläge zur Reform des Internationalen Währungsfonds.
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