Wahltaktik Fußball

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Silvio Berlusconi ist derzeit nicht sehr beliebt bei seinen Landsleuten, das zeigten jüngste Wahlniederlagen. Doch der umtriebige Ministerpräsident Italiens hat noch immer einen Weg aus dem Schlamassel gefunden, der seine Anhänger wieder an die Wahlurnen trieb. Der nächste Versuch kam nun getarnt daher, denn Berlusconis Absage an die geplante Reichenabgabe fand eigentlich keinen Zuspruch in der Bevölkerung – mit Ausnahme des reichen Teils, versteht sich.

Doch Berlusconi ist Taktiker. Er verhalf nicht nur gut betuchten Partyfreunden zum Erhalt ihrer Kontosalden, sondern auch den vielen Fußballfans zum Start ihrer Serie A. Mit dem Wegfall der Steuer erledigte sich nebenbei auch der Hauptstreitpunkt zwischen Vereinsbossen und Spielern, wer dieses Geld bezahlen solle. So steht einem Ende des Streiks kaum noch etwas entgegen.

Berlusconi hat sich mal wieder der römischen Regierungsweisheit von »Brot und Spielen« bedient. Man wird sehen, ob sie sich erneut bewährt.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.