Iraker von Briten im Gefängnis totgeprügelt
Schwere Vorwürfe gegen Besatzungstruppen
London (dpa/ND). Acht Jahre nach dem Tod eines irakischen Zivilisten in britischer Gefangenschaft erhebt ein neuer Untersuchungsbericht Vorwürfe gegen die Regierung in London. Die Tragödie sei auch Folge eines Versagens des britischen Verteidigungsministeriums, das dazu geführt habe, dass Verhörtechniken wie das Überstülpen von Kapuzen oder das Stehen in schmerzhaften Haltungen zum Einsatz gekommen seien. Diese seien seit 1972 verboten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die der Richter im Ruhestand Sir William Gage am Donnerstag in London vorgelegt hat.
Der Hotelangestellte Baha Mousa war 2003 in Basra (Südirak) in britischer Gefangenschaft zu Tode geprügelt worden. Der 26 Jahre alte Familienvater sei gestorben, nachdem er »eine abstoßende Folge von schwerer, grundloser Gewalt« erlitten habe, hieß es in dem Abschlussbericht. Demnach erlitt Mousa in 36 Stunden 93 Verletzungen. Er starb letztlich an einer Kombination aus seiner schwachen körperlichen Verfassung sowie einem letzten Kampf mit seinen Aufpassern.
Ein Soldat habe Mousa wenige Minuten vor seinem Tod angegriffen, ihn geboxt und womöglich getreten. Zu diesem Zeitpunkt sei Mousa bereits wegen Mangels an Nahrung und Wasser, wegen Hitze, Erschöpfung und Angst sowie vorausgehender Verletzungen und der Kapuze, die er tragen musste, geschwächt gewesen. Sir William Gage sprach von einem »sehr ernsthaften Regelbruch«. Eine Reihe britischer Soldaten trage eine »schwere Verantwortung für die Tragödie«..
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