In Tripolis schlagen die »Alt-Eigentümer« zu

Libysche Grundbesitzer holen sich Häuser zurück

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Zu den außergewöhnlichsten Gesetzen des bisherigen libyschen Staatschefs Gaddafi gehörte die Regel »Das Haus gehört seinem Bewohner«. Jetzt nehmen sich die einstigen Eigentümer einiger Häuser mit Gewalt zurück, was ihnen Bedürftige einst mit Staatshilfe genommen haben.

Tripolis/Istanbul (dpa/ND). Die Nachrichtenwebsite »Libya al-Yom« meldete in der Nacht zum Freitag, eine Familie aus der Hauptstadt Tripolis sei von den früheren Eigentümern ihres Hauses mit Waffengewalt vor die Tür gesetzt worden. Die Frau habe das Haus einst vom Ministerium für Wohnraum zugeteilt bekommen. Aus anderen Bezirken der Stadt gab es ähnliche Meldungen.

Das von Gaddafi verfügte Gesetz hatte in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass Hausbesitzer, die einen Zweitwohnsitz hatten oder längere Zeit verreist waren, immer damit rechnen mussten, dass ihr Heim von Fremden in Besitz genommen wird.

In den vergangenen Jahren hatten einige enteignete Familien auf Initiative von Gaddafis Sohn Seif al-Islam eine Entschädigung erhalten. Der Vorsitzende des Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, hatte kürzlich erklärt, jeder Libyer, der nicht entschädigt wurde, können nun entscheiden, ob er vom Staat Geld oder sein altes Haus erhalten wolle.

Vertreter des Übergangsrates haben einem Medienbericht zufolge in einer Militärbasis vermutlich radioaktives Material entdeckt. Sie fanden in zwei großen Lagern Tausende blaue Fässer nahe der Wüstenstadt Sebha, berichtete der Fernsehsender CNN. Die Internationale Atomenergiebehörde bestätigte, dass nahe Sebha »Gelbkuchen« gelagert werde. Das Urankonzentrat kann der Anreicherung von nuklearem Brennstoff dienen. Kommentar Seite 8

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