Rechtextremist wegen Brandstiftung verurteilt
Täter zündete Vereinshaus in Limbach-Oberfrohna an
Zwickau (epd/ND). Nach der Brandstiftung in einem linksalternativen Jugendtreff im sächsischen Limbach-Oberfrohna muss ein 20-Jähriger ins Gefängnis. Das Amtsgericht Zwickau verurteilte ihn am Dienstag zu einer Jugendstrafe von zweieinhalb Jahren. Neben Brandstiftung sah es unter anderem auch die Vorwürfe der Körperverletzung, des unerlaubten Führens einer Schusswaffe, mehrfachen Notrufmissbrauchs und die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen als erwiesen an.
Der verurteilte Nico D. wird der rechtsextremen Szene zugerechnet. Er stieg am 13. November 2010 in das Vereinsgebäude der linksalternativen »Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung« in Limbach-Oberfrohna ein und legte dort Feuer. Das mehrstöckige Haus, auch »Doro 40« genannt, war nach dem Brand nicht mehr nutzbar. In der Region Limbach-Oberfrohna gibt es eine rege Neonaziszene sowie häufige Bedrohungen, Auseinandersetzungen und Übergriffe auf Linke.
Laut Amtsgericht hatte die Staatsanwaltschaft eine dreijährige Jugendstrafe gefordert, die Verteidigung eine maximal zweijährige Bewährungsstrafe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Bildungsvereinigung musste sich nach dem Brand ein neues Haus suchen. Dort kam es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen mit Neonazis. »Doro 40« soll wieder aufgebaut werden.
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