Nielsen mit schweren Vorwürfen

Handballprozess: Zeuge belastet Schwenker

  • Lesedauer: 2 Min.

Zeuge Jesper Nielsen hat im Kieler Handballprozess um angebliche Schiedsrichterbestechung die früheren THW-Verantwortlichen Uwe Schwenker und Zvonimir Serdarusic schwer belastet. Der 42 Jahre alte Däne, Aufsichtsratschef beim Bundesliga-Rivalen Rhein-Neckar Löwen, will erstmals am 1. Februar von Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm vom angeblich gekauften Finale der Champions League 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt gehört haben. »Die haben die Schiedsrichter bestochen. Das war hauptsächlich das Werk von Herrn Schwenker«, habe Storm ihm berichtet, sagte der Däne am Mittwoch vor der Wirtschaftsstrafkammer des Kieler Landgerichts. Die beiden früheren THW-Größen sind wegen Bestechung im geschäftlichen Verkehr angeklagt, bestreiten allerdings alle Vorwürfe.

Nielsen bekannte, völlig schockiert gewesen zu sein. Er habe den Kieler Manager daraufhin zur Rede gestellt. Schwenker soll die Bestechung zugegeben, jedoch auf den damaligen Coach Serdarusic geschoben haben. »Er hat gesagt: Das war alles das Werk von Noka. Das ist über die Kontakte von Noka gemacht worden, über den Balkan«, berichtete Nielsen. Schwenker habe beteuert: »Ich wollte das nie machen. Aber mein Trainer hat mich fast gezwungen«, behauptete der Däne in seiner mehrstündigen Vernehmung weiter.

Zehn Tage später habe er, so Nielsen weiter, ein Gespräch mit Serdarusic geführt, der zur neuen Saison schon als Coach der Rhein-Neckar Löwen verpflichtet worden war. Dabei habe wiederum Serdarusic dem THW-Manager sämtliche Verantwortung in die Schuhe geschoben. »Das System war hauptsächlich das Werk von Herrn Schwenker«, zitierte er Serdarusic. Nielsen trennte sich wenig später von Serdarusic als Löwen-Trainer.

Die Vernehmung des Dänen als Hauptzeugen soll am Freitag fortgesetzt werden. Insgesamt stehen 21 Verhandlungstage im Kieler Prozess an. dpa

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