Italien drei Stufen tiefer

Auch die Ratingagentur Moody's wertete Kreditwürdigkeit Roms ab

  • Lesedauer: 2 Min.
Zwei Wochen nach der US-Ratingagentur Standard & Poor's hat auch das Unternehmen Moody's die Kreditwürdigkeit Italiens herabgesetzt.

Rom/Brüssel (AFP/nd). Moody's senkte die Bewertung italienischer Staatsanleihen um drei Stufen von Aa2 auf A2 mit negativem Ausblick. Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi verwies darauf, dass dies erwartet worden sei.

Zur Begründung gab Moody's unter anderem das langsame wirtschaftliche Wachstum und »politische Unsicherheiten« in Italien an. Der negative Ausblick sei aber nicht nur den Risiken in Italien, sondern auch denen in der gesamten Eurozone geschuldet. Moody's hatte die Herabstufung Italiens bereits angedroht. Italien hat mit etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts nach Griechenland den höchsten Schuldenstand in der Eurozone. Mitte September hatte schon die US-Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Italiens herabgestuft. Das Land wird von der Agentur nun bei der langfristigen Bonität mit der Note A statt A+ bewertet. Als Gründe wurden »die sich abschwächenden Wachstumsaussichten« angegeben sowie die Einschätzung, dass die derzeitige Koalition die Fähigkeit Roms einschränke, entschlossen auf die Schuldenkrise zu reagieren.

Die italienische Regierung teilte derweil in Rom mit, sie arbeite »mit der größten Entschlossenheit« daran, die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Regierung, die erst kürzlich ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum gesenkt hatte, will bis Mitte Oktober Maßnahmen zur Belebung der drittgrößten Wirtschaft der Eurozone verabschieden. Das Parlament hatte Mitte September ein 54,2 Milliarden Euro schweres Sparpaket verabschiedet. Zusammen mit dem bereits im Juli gebilligten Sparpaket will Rom über 102 Milliarden Euro einsparen, um bis 2013 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich unterdessen optimistisch gezeigt, dass die nächste Rate der Hilfskredite für Griechenland überwiesen wird. »Wir sind zuversichtlich, dass die Verhandlungen zu einem positiven Abschluss kommen«, erklärte IWF-Europadirektor Antonio Borges am Mittwoch in Brüssel. Es gebe allerdings keinen Grund zur Eile bei der Entscheidung.

Borges mahnte die Euro-Länder jedoch eindringlich, schnell die Schuldenkrise im Euro-Raum einzudämmen: »Eine dauerhafte Lösung zu finden für die Staatsschuldenkrise in der Eurozone ist mehr als überfällig.«

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