Wie Verbraucher Genprodukte erkennen können

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BASF will eine weitere gentechnisch veränderte Kartoffelsorte auf den Markt bringen und hat dafür die EU-Zulassung für die »Fortuna« beantragt. Noch gibt es keine Gen-Kartoffeln im Supermarkt - doch völlig gentechnikfrei sind die Supermärkte heutzutage auch nicht mehr. Was aber sollte der Verbraucher beim Einkaufen wissen?

In welchen Produkten steckt bereits Gentechnik?
Bislang gibt es im Handel laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nur wenige Produkte mit direkt gentechnisch veränderten Zutaten wie etwa Genpflanzen. Bei den Ausnahmen handelt es sich einer Greenpeace-Erhebung zufolge meist um Lebensmittel aus dem Ausland wie etwa Sojaprodukte aus Asien oder Schokoriegel aus den USA. Reine Genprodukte wie etwa Gengemüse, Obst oder Fleisch gibt es nicht. Genpflanzen dürfen aber an Tiere verfüttert werden, wodurch Gentechnik in den Nahrungskreislauf gelangt. Dies kann unter anderem bei Milchprodukten oder Eiern der Fall sein.

Sind Lebensmittel mit Genzutaten gekennzeichnet?
Ja, allerdings mit Einschränkungen. Hersteller sind grundsätzlich dazu verpflichtet, alle gentechnisch veränderten Lebensmittel-Bestandteile in den Zutatenlisten auf den Verpackungen abzudrucken. Ausgenommen von der Pflicht sind aber Tierprodukte wie Milch, Eier und Fleisch oder Zusatzstoffe, die von gentechnisch veränderten Bakterien erzeugt wurden. Das freiwillige Siegel »Ohne Gentechnik« der Bundesregierung bekommt nur, wer nachweisen kann, dass Tiere nicht mit Futter wie Gensoja gefüttert oder dass keine gentechnisch veränderten Bakterien eingesetzt wurden.

Sind Bioprodukte frei von Gentechnik?
Grundsätzlich ja, jedoch können auch hier teils Einschränkungen bestehen. Zwar sieht die EU-Ökorichtlinie vor, dass bei der Herstellung von Bioprodukten keine Genzutaten verwendet werden dürfen. Spuren gentechnisch veränderter Bestandteile aber - etwa verursacht durch den Pollenflug von Feldern mit Genpflanzen - müssen auf Lebensmittelverpackungen bis zu einem Anteil von 0,9 Prozent nicht gesondert ausgewiesen werden. Die Hersteller von Bioprodukten sind jedoch gehalten, alles technisch Mögliche zu tun, um Verunreinigungen auszuschließen.

Müssen Gaststätten auf den Speisekarten Gerichte mit Genzutaten kennzeichnen?
Ja. Nach Angaben von Greenpeace bleiben allerdings solche Hinweise in der Praxis nicht selten aus. Den Angaben zufolge werden etwa Pommes Frites in einigen Fällen in Speiseöl aus Genpflanzen frittiert. Für den Verbraucher ist dies oft nirgends nachzulesen.

Welche Auswirkungen haben die Genprodukte auf die Gesundheit?
Dazu gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt es etwa aus den USA oder Kanada, wo Lebensmittel aus Genpflanzen oder Milch von mit Gensoja gefütterten Kühen schon seit über zehn Jahren auf dem Markt sind, »keine Erkenntnisse, dass sich der Verzehr (...) schädlich auf die Gesundheit von Menschen ausgewirkt hat«. Greenpeace sieht hingegen beim Verzehr von Genpflanzen ein Risiko, weil diese aufgrund ihrer Genstruktur verstärkt allergische Reaktionen auslösen können. Milch von Kühen, die mit Gensoja gefüttert wurden, dürfte aber risikolos sein. AFP/nd

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