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Proteste am Rande

  • Nick Reimer
  • Lesedauer: 2 Min.

Das hat nun schon Tradition: Am Samstag - zur Halbzeit der Konferenz - formiert sich der Protest. So auch in Durban: C17 heißt ein Bündnis aus 17 südafrikanischen Umwelt-, Entwicklungsorganisationen und Gewerkschaften, das in ganz Südafrika mobilisiert. Busse werden die Demonstranten in die 3,5-Millionen-Stadt Durban bringen, die Veranstalter rechnen mit 15 000 Teilnehmern.

An der Universität von Durban ist ein »Civil Society Space« eingerichtet, eine Art alternativer Klimagipfel. Dort tagten am Mittwoch 500 Frauen, um die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Frauen zu diskutieren - und um einen Forderungskatalog zu erarbeiten. Auch die Gewerkschaften halten einen eigenen Kongress ab: Thema ist beispielsweise, wie die Transformation zu einer grünen Wirtschaft für mehr Beschäftigung sorgen kann.

Am Sonntag wird es sechs Kilometer vom Kongresszentrum entfernt ein Konzert des südafrikanischen Liedermachers Jonny Clegg geben. 1985 hatte der weiße Musiker im rassistischen Südafrika seine multiethnische Band Savuka gegründet, was ins deutsche übersetzt »Wir sind erwacht« heißt. Berühmt wurde Clegg mit seinen Songs über Nelson Mandela. 5000 Menschen werden zum »Klimakonzert« erwartet. Und dann gibt es natürlich immer wieder auf der Konferenz selbst einzelne Protest-Aktionen.

Durbans Polizei jedenfalls hat sich in Stellung gebracht. Im sonstigen Stadtgebiet sind Versammlungen verboten, die mehr als 15 Personen umfassen. Sondergerichte verhandeln im 24-Stunden-Rhythmus »kriminelle Vorfälle«, das Urteil soll gefällt sein, bevor die Klimadiplomaten wieder zu Hause sind. »Kriminelle Vorfälle« ist natürlich ein dehnbarer Begriff.


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