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Jochen Homann / Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium wird Chef der Bundesnetzagentur
Die Kleinpartei FDP macht weiterhin mit Personalien von sich reden. Dieser Tage wurde nicht nur, wie seit langem gemutmaßt, Vize-Außenminister Werner Hoyer zum baldigen Chef der Europäischen Investitionsbank ausgerufen. Mit der Bundesnetzagentur erhält nun bald eine weitere Institution von größter Wichtigkeit einen Chef aus dem Umfeld der kleineren Regierungspartei - so hat es den Anschein. Denn der Wirtschaftsminister und FDP-Vorsitzende Philipp Rösler hat sich regierungsintern das Vorschlagsrecht für den ab März 2012 frei werdenden Chefposten der Bundesnetzagentur ausbedungen - die untersteht nämlich seinem Ministerium.
Doch angeblich ist für die Nominierung von Jochen Homann (Jahrgang 1953) nicht dessen parteipolitische Ausrichtung entscheidend. Die »Financial Times Deutschland« berichtete gestern, der Minister »wolle das Schlüsselamt für die Umsetzung der Energiewende mit einem Experten und nicht mit einem Politiker besetzen«. Ein Ministeriumssprecher benannte Homann als in Energiefragen »fachlich allseits anerkannt«.
Der berufliche Werdegang des parteilosen Jochen Homann lässt ihn tatsächlich eher als Funktionär des Staates, und nicht als den einer Partei erscheinen. Seit 1982 arbeitet er in Diensten der BRD. Sowohl im Bundeskanzleramt, wo er von 1991 bis 2001 das Grundsatzreferat für Wirtschafts- und Finanzpolitik leitete, als auch im Wirtschaftsministerium, wo er davor und danach in verschiedenen Abteilungen arbeitete, diente er ganz unterschiedlichen Regierungen. Seit 2008 ist der studierte Volkswirt beamteter Staatssekretär.
Homanns Nominierung kann als Überraschung gelten, da mehrere andere, vor allem mit der CSU verbundene Namen kursierten. Der Beirat der Bundesnetzagentur konnte sich jedoch nicht einigen.
Die Bundesnetzagentur entstand im Zuge der Liberalisierung des europäischen Binnenmarktes und ist die Regulierungsbehörde für die Strom-, Gas-, Bahn- und Telekommunikationsnetze. Vor allem beim Stromnetz stehen wegen des steigenden Anteils von regenerativen Energiequellen grundsätzliche Neuerungen an.
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