Mehr Baustellen
Kommentar von Markus Drescher
Im Mittelpunkt stehen die Großbaustellen der Integration: Sprache, Bildung und Ausbildung sowie Arbeitsmarkt.« So steht es in der Pressemitteilung der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration zum »Nationalen Aktionsplan Integration«. Darin liest man viel über Förderung von Migranten. Integration wird als ein »gesamtgesellschaftliches Anliegen« und »als eine Gemeinschaftsaufgabe« bezeichnet. So weit, so nicht ganz verkehrt. Mehr aber auch nicht.
Denn zwei entscheidende Großbaustellen fehlen: Rassismus und soziale Diskriminierung einkommensschwacher Schichten. Man kann nicht von einem gesamtgesellschaftlichen Anliegen sprechen, ohne die Ausgrenzung von Migranten und rassistische Vorurteile in der Mehrheitsgesellschaft mitzudenken. Und viel wichtiger: ebenso scharf zu bekämpfen, wie von Migranten die Ein- und Unterordnung in diese Mehrheitsgesellschaft gefordert wird. Zum zweiten sind alle Förderungen und guten Wünsche nach besseren Aufstiegschancen für Migranten Heuchelei, wenn dem ein Bildungssystem entgegensteht, das Kinder aus einkommensschwachen Familien - dazu zählen Migranten gerade aufgrund der verfehlten Politik der letzten 50 Jahre häufig - massiv benachteiligt.
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