Wie viel tote Zivilisten durch NATO?

UNO: Russland verlangt Untersuchung zu Libyen

  • Lesedauer: 1 Min.

New York (dpa/AFP/nd). Russland hat den UNO-Sicherheitsrat aufgefordert, die Anzahl der zivilen Todesopfer durch die NATO-Luftangriffe in Libyen zu untersuchen. Der russische UNO-Botschafter Vitali Tschurkin richtete seine Anfrage am Donnerstag (Ortszeit) in New York an das 15-Länder-Gremium. Die US-Botschafterin Susan Rice nannte Russlands Forderung vor Journalisten eine »Ablenkung und Show«. Das verschleiere den Erfolg der NATO in Libyen, so Rice. Russland und China hatten die NATO öffentlich dafür verurteilt, die UN-Vollmacht in Libyen ausgenutzt zu haben.

Tschurkin warf der NATO vor, UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon die Information gegeben zu haben, dass es bei Angriffen der NATO keine Todesopfer in der Zivilbevölkerung gegeben habe. Moskau werde weiter auf eine Untersuchung drängen, um eine Vorgabe für zukünftige Autorisierungen durch den Sicherheitsrat zu setzen, so Tschurkin. Rice und der französische Botschafter Gerard Araud wiesen darauf hin, dass derzeit zwei Untersuchungen zu zivilen Verlusten in Libyen beim UNO-Menschenrechtsrat in Genf und am Internationalen Gerichtshof in Den Haag liefen.

Die NATO hatte sich zu einer Untersuchung zum Tod von Zivilisten durch den Einsatz in Libyen bereit erklärt, wenn die neue libysche Regierung dies wünsche.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.