Hoffnung im Euroland

Italien bekommt günstiger frisches Geld

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main (dpa/nd). Hoffnung für die von der Schuldenkrise gebeutelte Euro-Zone: Italien hat am Mittwoch wie kürzlich Spanien zu deutlich geringeren Zinsen als zuletzt frisches Kapital auf dem Geldmarkt eingesammelt. Bei einer Auktion sechsmonatiger Anleihen halbierte sich die zu zahlende Rendite von 6,5 Prozent im November auf 3,25 Prozent, wie die nationale Schuldenagentur in Rom mitteilte. Auch eine zweite Emission verlief günstiger. Insgesamt sammelte der italienische Staat gut 10,7 Milliarden Euro ein. Der erfreuliche Verlauf der Geschäfte beflügelte auch den deutschen Aktienmarkt.

Die Sanierung der italienischen Staatsfinanzen sollte im Mittelpunkt einer von Regierungschef Mario Monti für den Nachmittag anberaumten Kabinettssitzung stehen. Medienberichten zufolge sollte es bei dem Treffen unter anderem um Maßnahmen zur Ankurbelung der von Rezession bedrohten Wirtschaft des hoch verschuldeten Euro-Landes gehen.

Experten hatten im Vorfeld mit guten Auktionsergebnissen gerechnet. Sie verwiesen auf das zuletzt günstigere Umfeld am Sekundärmarkt, wo bestehende Staatsanleihen gehandelt werden. Hier waren die Renditen - ein Maß für das Misstrauen der Investoren - seit November stark gesunken. Hohe Anleiherenditen belasten den Staatshaushalt, da sie die Refinanzierung der Länder verteuern. Die Euro-Staaten Griechenland, Irland und Portugal mussten aus diesem Grund vor Längerem mit Finanzhilfen gerettet werden. Auch die Schwergewichte Italien und Spanien waren unter Druck geraten, als dort ebenfalls die Renditen stark gestiegen waren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!